# taz.de -- Nach Angriff in Amberg: Rechtsextreme springen auf
       
       > Nach Angriffen auf Passanten im bayerischen Amberg instrumentalisieren
       > Rechtsextreme den Vorfall. Der Oberbürgermeister der Stadt zeigt sich
       > schockiert.
       
 (IMG) Bild: Von außen beschaulich: Amberg
       
       Regensburg/Amberg afp/dpa | Die Polizei prüft, ob sich nach den mutmaßlich
       von Asylsuchenden verübten Angriffen auf Passanten im bayerischen Amberg
       eine angebliche rechte Bürgerwehr in der Stadt formiert hat. Ein
       Polizeisprecher sagte am Donnerstag, entsprechende Auftritte in sozialen
       Medien seien bekannt. Konkrete Hinweise auf Patrouillen, Demonstrationen
       oder dergleichen habe er aber derzeit nicht.
       
       Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny (CSU) verwies ebenfalls auf
       Facebook-Posts der NPD Nürnberg. Diese veröffentlichte auf ihrer
       Facebook-Seite Fotos, die vier Menschen in Schutzwesten dabei zeigen, wie
       sie durch Amberg ziehen. Cerny äußerte sich „schockiert“ über die
       Facebook-Reaktionen auf die Gewalttat. Der Mittelbayerischen Zeitung soll
       er auf Nachfrage [1][bestätigt haben], dass partouillierende Gruppen im
       Stadtgebiet beobachtet wurden.
       
       Zudem habe er eine Mail bekommen, sagte Cerny der Deutschen Presse-Agentur
       am Donnerstag weiter: „Darin hieß es, sie wollen Späher nach Amberg
       schicken.“ Über den Absender äußerte sich Cerny nicht. Die Mail habe er an
       die Polizei weitergeleitet.
       
       „Eine echte rechte Szene haben wir in Amberg nicht“, sagt Cerny. Einzelne
       Rechte seien bekannt und hätten beispielsweise an rechten Demonstrationen
       wie in Chemnitz teilgenommen.
       
       Das Bundesinnenministerium drängt nach dem Vorfall auf Konsequenzen.
       Staatssekretär Stephan Mayer (CSU) sagte der Passauer Neuen Presse,
       derartig brutale körperliche Übergriffe und Gewaltexzesse seien sehr ernst
       zu nehmen, nicht hinnehmbar und müssten unnachgiebig verfolgt werden.
       Während Innenminister Horst Seehofer (CSU) [2][bereits Vorschläge] für
       schärfere Abschieberegeln angekündigt hat, warnen Grüne, FDP und Linke vor
       einer Überreaktion und mahnen stattdessen eine konsequente Umsetzung der
       bestehenden Regelungen des Ausländerrechts an.
       
       Am Samstagabend waren in der oberpfälzischen Stadt zwölf Menschen
       attackiert und verletzt worden, ein 17-Jähriger wurde wegen einer
       Kopfverletzung stationär ins Krankenhaus aufgenommen. Gegen vier
       Beschuldigte im Alter von 17 bis 19 Jahren wurde Haftbefehl erlassen; sie
       stammen aus Afghanistan, Syrien und dem Iran. Nach Angaben der Polizei
       standen die Tatverdächtigen unter Alkoholeinfluss, als sie die Passanten
       attackierten.
       
       Anm. der Red.: Der Beitrag wurde mit der Stellungnahme der Polizei
       aktualisiert. Zuvor hieß es lediglich, Rechtsextreme hätten in Amberg
       patrouilliert.
       
       3 Jan 2019
       
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