# taz.de -- Mitglied des AfD-Bundesvorstands: Königer verlässt die AfD
       
       > Der Brandenburger Abgeordnete Steffen Königer tritt aus der AfD aus. Er
       > führt Gewissensgründe an, war kürzlich aber auch an der Europaliste
       > seiner Partei gescheitert.
       
 (IMG) Bild: Steffen Königer will kein AfD-Mitglied mehr sein
       
       Berlin dpa/taz | Das AfD-Vorstandsmitglied Steffen Königer hat seinen
       Austritt aus der Partei erklärt. „Die Bürgerlichen in der AfD haben den
       Kampf gegen die Destruktiven in der Partei in vielen Landesverbänden
       endgültig verloren“, erklärte der Brandenburger Landtagsabgeordnete am
       Donnerstag. Der Landtagsfraktion will er künftig als fraktionsloser
       Abgeordneter angehören.
       
       Auf dem letzten Bundesparteitag der AfD Mitte November hatte sich Königer
       für einen der vorderen Plätze auf der Kandidatenliste der AfD für die
       Europawahl beworben, war aber gegen den baden-württembergischen
       Abgeordneten Lars Patrick Berg gescheitert.
       
       In der AfD nehme die „Begeisterung über bewusste Grenzübertritte von
       wenigen Protagonisten nicht ab“, begründete Königer seinen Austritt. Eine
       möglicherweise drohende Beobachtung durch den Verfassungsschutz werde dabei
       von vielen Funktionsträgern fahrlässig in Kauf genommen.
       
       Als Beispiel nannte Königer die Debatte über den Umgang mit dem
       Parteinachwuchs. Einige AfD-Mitglieder haben sich dafür ausgesprochen, der
       Jungen Alternative den Status als Jugendorganisation der Partei
       abzuerkennen – andere, darunter der Thüringer Landeschef Björn Höcke, sind
       dagegen. Auch Königers eigener Landesverband hatte sich am Montag vor
       seinen Jugendverband gestellt.
       
       Königer selbst gehörte 2015 zu den Unterzeichnern der von Björn Höcke
       initiierten Erfurter Resolution, mit der die Parteirechten gegen den
       gemäßigten Kurs des damaligen Parteivorsitzenden Bernd Lucke revoltierten.
       Vor einem Jahr sorgte er auf einem Bundesparteitag der AfD für einen Eklat,
       als er das deutsche Bildungssystem als „totalen Krieg gegen das Volk der
       Dichter und Denker“ bezeichnete.
       
       Gemeinsam mit Guido Reil, ebenfalls Beisitzer im Bundesvorstand, setzte
       Königer in diesem Jahr innerhalb der AfD die Idee einer bundesweiten
       Demonstration in Berlin durch. Die AfD konnte dafür im Mai rund 5.000
       Menschen mobilisieren, mindestens 25.000 Menschen protestierten gegen den
       Aufmarsch.
       
       29 Nov 2018
       
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