# taz.de -- AfD und Pegida marschieren in Chemnitz: „Wir sind keine Nazis“
       
       > Sie zeigen keine Scheu vor Neonazis. Aber selbst so genannt zu werden
       > empfinden die Mitläufer in Chemnitz als Beleidigung.
       
 (IMG) Bild: Neonazis, Pegida, AfD und „ganz normale“ Bürger: Blick auf den Trauermarsch vom Samstag
       
       Chemnitz taz | Bis zu diesem Moment hat der Mann mit weißem Schnauzbart,
       Halbglatze und kariertem Hemd ruhig zugehört. Doch jetzt reicht es ihm.
       „Wissen Sie eigentlich, was Sie da reden?“, fährt er eine junge
       Journalistin an. Vor laufender Kamera hatte die eben beschrieben, was hier
       zu sehen ist: [1][Vor wenigen Minuten haben sich Kundgebungen von „Pro
       Chemnitz“ und der AfD, eigentlich als getrennte Veranstaltungen
       angekündigt, vereint].
       
       Weit mehr als 5.000 Demonstranten stehen nun hier in der Chemnitzer
       Theaterstraße. Vorne, in der ersten Reihe, haben sich die AfD-Politiker
       versammelt: schwarze Anzüge, weiße Rosen in der Hand, ausgerechnet weiße
       Rosen. Dahinter Menschen, die aus ihrer rechtsextremen Gesinnung keinen
       Hehl machen: schwarz gekleidete Kameradschaftler und NPD-Kader, Hooligans,
       die „Arier“ oder „88“ an gut sichtbaren Stellen eintätowiert haben.
       
       Das alles hat die Reporterin gerade in ihre Kamera erzählt, und dabei fiel
       auch das Wort, das dafür sorgt, dass dieser Mann sich einschaltet: „Nazis“.
       Es ist ein Reizwort, auch für die übrigen Umstehenden, zwei Frauen um die
       50, ein junger Mann im Trainingsanzug. „Wir sind keine Nazis“, sagt der
       Mann mit Schnauzbart, und die Übrigen nicken mit Nachdruck. Eine der Frauen
       hebt zu einem Redeschwall an: Die Medien, die kämen von außen, hätten keine
       Ahnung und würden dann behaupten, alle Chemnitzer seien rechts. „Wir sind
       nicht rechts, wir sind nicht links, wir machen uns einfach bloß Sorgen um
       unser Land“, sagt sie.
       
       Die Journalistin fragt, was denn mit den Menschen sei, [2][die am Montag
       den Hitlergruß gezeigt haben], die dürfe man doch aber mit diesem Wort, das
       hier keiner hören will …? „Das waren alles eingeschleuste Journalisten“,
       ruft die Frau, sie schreit jetzt fast, und niemand der Umstehenden
       widerspricht.
       
       ## Auch die Chemnitzer Zivilgesellschaft geht demonstrieren
       
       Seit Tagen wird in Chemnitz vor Pauschalisierungen gewarnt: Nicht alle, die
       in dieser Stadt leben, seien Neonazis oder wollen sich mit diesen
       gemeinmachen. Differenzieren, so heißt es, sei das Gebot der Stunde.
       
       Das ist richtig, [3][und das sieht man auch an diesem Samstag]. Unter dem
       Motto „Herz statt Hetze“ versammeln sich mehrere Tausend Menschen auf einem
       Parkplatz an der Johanniskirche, ein paar hundert Meter vom rechten
       Kundgebungsort entfernt. Die Oberbürgermeisterin spricht. Viele Teilnehmer
       halten rote Herzen aus Papier in der Hand, Familien mit Kindern sind
       gekommen, ältere Menschen. Auch wenn der Anteil derjenigen, die aus anderen
       Städten angereist sind, groß ist: Es gibt sie, die Chemnitzer
       Zivilgesellschaft, die sich gegen rechts auf die Straße stellt.
       
       Dieser Samstag zeigt aber auch: Auf der anderen Seite, da sind mehr. Zu
       Beginn hatten sich die Teilnehmer der beiden rechten Veranstaltungen noch
       wie angekündigt getrennt versammelt: am Karl-Marx-Monument diejenigen, die
       dem Aufruf von „Pro Chemnitz“ gefolgt waren, 500 Meter entfernt, vor dem
       Büro der Chemnitzer AfD-Geschäftsstelle die Teilnehmer der Demonstration
       von AfD und Pegida.
       
       Am Karl-Marx-Monument ist es ein ähnliches Publikum wie am letzten Montag:
       Wieder sind zahlreiche Neonazis und Hooligans gekommen, die einschlägigen
       Szenemarke tragen, „N.A.Z.I“ steht auf einem Shirt. Ein Schlachtruf erfreut
       sich lagerübergreifender Beliebtheit: „Lügenpresse“. Die Rechten brüllen es
       bei jeder Gelegenheit, auch dann, wenn gar keine JournalistInnen in Sicht
       sind.
       
       Sie brüllen es mit solcher Inbrunst, dass man denken könnte, wenn sie die
       Wahl hätten, ob sie lieber ein Deutschland ohne Medien oder lieber eines
       ohne Ausländer hätten – die Ausländer dürften womöglich bleiben. Selbst als
       die Polizei ihnen am Abend bedeutet, dass ihre Demonstration beendet ist,
       schreien sie „Lügenpresse“; so als hätten ARD und ZDF diese Entscheidung
       getroffen.
       
       ## Der Hass auf die Medien
       
       [4][Die ZDF-Moderatorin Dunja Hayali hat sich unter die Menge gemischt.] Am
       frühen Nachmittag steht sie in schwarzer Jeansjacke mit einem Kamerateam in
       der Nähe des AfD-Büros. Sie hat viel Lob für ihre Sendungen bekommen, in
       denen sie den Leuten einfach mal zuhört. Aber heute ist das schwierig. Alle
       Umstehenden haben offensichtlich mitbekommen, dass sie ihr Gehalt mit gut
       bezahlten Moderatorenjobs für Großkonzerne aufgebessert hat. Die Leute
       rufen ihr entgegen: „Wie viel verdienen Sie denn?“ – „Sagen Sie doch mal,
       wie viel Sie kriegen“. „Sie können Ihre Miete gut bezahlen, nicht wahr?“
       
       Hayali hält stand, ihre Mimik hat sie im Griff. Ohne Anzeichen von
       Aggression schaut sie in die Menge, greift einzelne Anwürfe auf, versucht
       ins Gespräch zu kommen. Hin und wieder lässt sich einer der Demonstranten
       auf ein Gespräch ein, aber der Faden reißt immer wieder ab, wenn die
       „Lügenpresse“-Rufe anschwellen und alles übertönen. Sie habe „viel
       gelernt“, wird Hayali am nächsten Tag twittern, sei aber auch „etwa
       angefasst nach all dem Hass, der Wut, der Häme“. Die verbalen „Prügel“
       seien „nicht ohne“.
       
       Auch Michael Bewerunge, Leiter des sächsischen ZDF-Landesstudios, versucht
       es mit einer Diskussion. Ein älterer Herr wirft ihm vor: „Sie schüren einen
       Bürgerkrieg!“ Das ZDF solle revidieren, was es über Chemnitz berichtet
       habe. Das sei alles Hetze gegen die Stadt und seine Bewohner. Bewerunge
       bemüht sich, gefasst zu bleiben. Versucht zu erklären. Er sagt, wenn sie
       etwas berichten würden, dass sie revidieren müssten, dann würden sie das
       auch tun. Der Mann schreit „Lügenpresse“. „Dann braucht ihr euch auch nicht
       wundern, wenn ihr auf die Fresse kriegt“, brüllt ein anderer, schwarz
       gekleideter Mann mit Sonnenbrille Bewerunge an. Niemand widerspricht.
       
       Martin Kohlmann, der Vorsitzende von „Pro Chemnitz“, will über die
       Teilnehmer an seiner Veranstaltung nicht lange reden: Sie kämen aus
       Chemnitz und Umgebung, seien „besorgt und betroffen“, lautet seine knappe
       Aussage.
       
       ## Rauchverbot bei der AfD
       
       Besorgt und betroffen, das ist auch das Bild, das die AfD vermitteln will.
       Die Teilnehmer ihrer Veranstaltung waren aufgerufen, ganz in Schwarz zu
       kommen, selbst das Rauchen habe „zu unterbleiben“, hieß es in den bemüht
       staatstragend formulierten Aufrufen. Der thüringische
       AfD-Fraktionsvorsitzende Björn Höcke hat die als „Trauermarsch“ deklarierte
       Demonstration angemeldet, weitere AfD-Spitzen wie der sächsische Landeschef
       Jörg Urban oder der Brandenburger Vorsitzende Andreas Kalbitz sind
       ebenfalls da, dazu viele Landtagsabgeordnete aus mehreren Bundesländern.
       
       Zunächst ist das Publikum hier tatsächlich bürgerlicher als bei „Pro
       Chemnitz“. Doch dann passiert, was es in diesem Ausmaß noch nicht gegeben
       hat: Der rechte Schulterschluss von AfD bis Neonazis, auf den Björn Höcke,
       aber auch der neurechte Vordenker Götz Kubitschek, ebenfalls vor Ort, seit
       Jahren hinarbeiten, wird ganz praktisch auf dieser Straße Wirklichkeit.
       Noch bevor eine der beiden Demonstrationen startet, löst „Pro Chemnitz“
       seine Veranstaltung auf. Zu Tausenden strömen die Teilnehmer zum Auftaktort
       der AfD, wo sie freudig empfangen werden. Die Polizei lässt sie gewähren.
       
       Der Mann, der auf der Kundgebung von „Pro Chemnitz“ den Einheizer gibt,
       hatte kurz zuvor einen denkwürdigen Satz in sein Megafon gerufen: „Heute
       sind wir nicht Gesinnung, heute sind wir das Volk“, schrie er, und: „Also:
       Rechten Arm festbinden!“
       
       Diese Vereinigung der extremen Rechten, die die Deutschlandfahnen falsch
       herum halten, weil sie die BRD hassen, und des
       rechtspopulistisch-bürgerlichen Spektrums, dem es gar nicht
       schwarz-rot-gold genug sein kann, ist, davon kann man getrost ausgehen,
       politisch gewollt. Allerdings ist der AfD schon klar, dass die Situation
       heikel werden könnte. Das Rezept, dass ihr Redner im Lautsprecherwagen
       anpreist, heißt: Disziplin. Doch werden sich die rechten Hools dem
       AfD-Konzept vom „Schweigemarsch“ unterwerfen?
       
       ## Was von der „bürgerlichen Disziplin“ übrig bleibt
       
       Fast jedes Mal, wenn er zu einer Ansagen ansetzt, mahnt der Redner sie an.
       „Bürgerliche Disziplin“, konkretisiert er manchmal noch. Über eine Stunde
       müssen die Leute warten, weil die Polizei die Ordner der „Pro
       Chemnitz“-Demo überprüft. Die Menge wird zunehmend unruhig, immer wieder
       rufen sie „Wir sind das Volk“, wollen endlich starten. „Disziplin bitte“,
       ertönt es jedes Mal vom Lautsprecherwagen. Für die AfD ist das eine
       wichtige, womöglich grundlegende Frage: Vermag sie die Kameradschaftsnazis
       so zu kontrollieren, dass die Partei Stärke auf der Straße demonstrieren
       kann, aber gleichzeitig ihr Bild in der Öffentlichkeit selbst zu bestimmen
       vermag?
       
       Immerhin formiert sich fast die gesamte ostdeutsche AfD-Prominenz in der
       ersten Reihe. Vor ihnen Rollstuhlfahrer und Bilderträger, die plakatgroße
       Fotos von Mordopfern in den Händen halten. Vor allem der im schwarzen Anzug
       erschienene Thüringer AfD-Chef Björn Höcke wird ohne Unterlass gefilmt,
       direkt neben Pegida-Gründer Lutz Bachman. Umso wichtiger, dass diese Bilder
       nicht von besoffenen Hools mit Hitlergrüßen gestört werden, denen die
       Warterei zu viel wird.
       
       Als sich der Zug schließlich in Bewegung setzt, gelingt das Kunststück
       tatsächlich, zumindest für ein paar hundert Meter: Die Teilnehmer
       schweigen. In den Gastronomiebetrieben rund um die Demo spielen sich
       derweil absurde Szenen ab: Eine Falafelbude, schräg gegenüber dem AfD-Büro,
       eine Pizzeria mit angeschlossener Eisdiele hinter der Stadthalle, ein
       Dönerimbiss neben dem Karl-Marx-Monument haben – im Gegensatz zu allen
       anderen Läden – während der Demos geöffnet. Überall arbeiten fast
       ausschließlich Migranten, meist junge Araber, nicht alle sprechen gut
       Deutsch.
       
       Auch Nazis wollen essen, trinken und aufs Klo gehen. Bis in den Abend
       bilden sich Schlangen von Demonstranten, einige tätowiert, andere mit
       „Hooligans gegen Salafisten“ oder „Ruhm und Ehre“-Kapuzenpullis. Wenn sie
       an der Reihe sind, bestellen sie mit größter Selbstverständlichkeit
       Espresso, Schawarma, Döner oder Ayran, spürbare Aggression gibt es keine.
       Es ist offensichtlich, dass sie auch sonst kein Problem mit undeutscher
       Küche haben. Sie liefern den Beweis, dass ihre Ideologie zum Scheitern an
       der Realität der Migration verdammt ist.
       
       Den arabischen Verkäufern ist klar, wer da von ihnen bedient werden will,
       völlig neu ist ihnen solche Klientel aber auch nicht. Meist sind auch sie
       halbwegs freundlich. Nur einmal, als einer der Nazis aufs Klo will, sagt
       ein junger Mann: „Sorry, kaputt“; die Gegendemonstranten, die kurz danach
       reinkomen, lässt er ohne Weiteres passieren.
       
       ## Sich nicht vereinahmen lassen
       
       An dem Ort, an dem Daniel H. getötet wurde, an der Brückenstraße, durch die
       auch an diesem Tag die Rechtsextremen ziehen wollen, sind in den letzten
       Tagen immer mehr Blumen und Kerzen niedergelegt worden. Hier sitzen ein
       paar junge Leute, die sagen, sie seien Freunde des Getöteten gewesen, die
       Bier trinken und verzweifelt wirken inmitten der vielen Polizisten,
       Journalisten und Demonstranten, die an diesem Tag in die Stadt gekommen
       sind. „Wir wollen einfach nur würdiges Gedenken“, sagt einer von ihnen in
       breitem Sächsisch, „nicht, dass das von Rechten vereinnahmt wird, das
       erzähle ich jetzt heute zum tausendsten Mal.“
       
       Kurz bevor die rechtsextreme Demonstration am Karl-Marx-Monument ankommt,
       geht es auf einmal nicht mehr weiter. Ein paar hundert Meter ist sie nur
       gelaufen, der Grund für den Halt ist zunächst unklar.
       
       „Chemnitzer, bleibt gelassen, bleibt weiter ruhig und würdig“, schallt es
       vom AfD-Lautsprecherwagen. Doch mit der mühselig hergestellten Ruhe ist es
       nun vorbei. „Widerstand, Widerstand“-Rufe werden laut, dann laufen mehrere
       Hundert Menschen einfach los, an der locker aufgestellten Polizei vorbei,
       die Straße entlang in Richtung Gegenkundgebung. Plötzliches Chaos, in dem
       Neonazis, Hooligans, Journalisten und Polizeibeamte wild
       durcheinanderlaufen. Mit Mühe gelingt es der Polizei, vor der nächsten
       Straßenecke eine Polizeikette zu bilden, die die Anstürmenden daran
       hindert, weiterzulaufen.
       
       Wenig später eröffnet die Polizei den Demonstranten auf der Brückenstraße,
       dass sie nicht mehr weiterlaufen dürfen. Da haben sie schon etwa drei
       Stunden gestanden und sind kaum mehr als einen halben Kilometer
       vorangekommen. Die Stimmung kippt endgültig. Die AfD-Prominenz um Höcke hat
       sich inzwischen aus der ersten Reihe zurückgezogen, dorthin drängen jetzt
       Nazi-Hooligans, kochend vor Wut. Sie brüllen die Polizisten an,
       „Merkelficker“ nennen sie sie, und wollen das Ganze „Mann gegen Mann“
       austragen. Die Polizei stellt neben zwei Wasserwerfern noch einen
       Räumpanzer hin.
       
       ## Mit dem Grundgesetz gegen die rechte Demonstration
       
       Ersatzweise richtet sich die Wut gegen die JournalistInnen, auch sie werden
       jetzt ganz ungeniert geschubst, Hände vor ihre Kameras gehalten. Eine
       blonde Frau steht mitten in der Menge, sie ist vielleicht Mitte dreißig,
       eine „Chemnitzer Bürgerin“, wie sie sagt. „Es ist doch nichts passiert, es
       ist doch gar nichts passiert“, lamentiert sie immer wieder vor den
       Kameraleuten. „Warum filmen Sie das?“ fragt sie. „Wir haben nichts getan.
       Wir dürfen nicht laufen, obwohl wir gar nichts gemacht haben.“ Ihr ist
       klar, dass die Bilder von den brüllenden Nazi-Hools später im Fernsehen zu
       sehen sein werden, und die meisten, die sie sehen, vollstes Verständnis für
       die Entscheidung der Polizei entwickeln werden, sie nicht marschieren zu
       lassen.
       
       Der Parkplatz an der Johanniskirche hat sich inzwischen geleert – die
       Demonstranten sind aber nicht nach Hause gegangen. Viele von ihnen stehen
       stattdessen auf der Straße, direkt neben dem Kundgebungsort. Auf der
       Straße, das bedeutet: auf der Strecke der Rechten. Vor der Blockade aus
       Menschen ist eine Blockade aus Büchern aufgebaut: Grundgesetze, fein
       säuberlich auf der Straße aufgebaut.
       
       Es ist nicht so, dass die Polizei diese Blockade nicht räumen könnte, rein
       kräftemäßig, zumindest sieht es angesichts der vielen Wasserwerfer,
       Räumfahrzeuge, Pferde- und Hundestaffeln nicht so aus. Aber vielleicht will
       sie es nicht, vielleicht will sie Bilder vermeiden, in denen linke
       Demonstranten und auf der Straße aufgebaute Grundgesetze mit dem
       Wasserwerfer von der Straße gefegt werden, nachdem tagelang Bilder von
       marodierenden Rechten in Chemnitz um die Welt gingen.
       
       Fakt ist jedenfalls: Die Polizei lässt nicht räumen. „Die Polizei hat die
       AfD-Demo soeben für beendet erklärt“, wird auf der Blockade per Megafon
       durchgesagt, es wird gejubelt.
       
       Kurze Zeit später bricht die Abenddämmerung über Chemnitz herein. Unter die
       Freude bei den Teilnehmern der Gegendemonstration mischt sich die Sorge, ob
       alle unversehrt nach Hause oder zum Bahnhof kommen werden. Insgesamt
       schafft es die Polizei aber, die Situation unter Kontrolle zu bringen;
       angesichts des Großaufgebots, mit dem sie heute vor Ort ist, auch
       erwartbar.
       
       Es ist ein Erfolg, den die Gegendemonstranten heute errungen haben: Der
       rechte Aufmarsch konnte nur ein paar hundert Meter durch Chemnitz ziehen,
       anders als am vergangenen Montag. Trotzdem: Es ist auch ein Erfolg für die
       Rechten, denen heute der Schulterschluss gelungen ist. Und die sich sicher
       sein können, auch nach diesem Samstag: Es gibt in Chemnitz Menschen, die
       sich den Rechten entgegenstellen. Doch den Ton angeben, hier auf der
       Straße, das tun andere.
       
       Mitarbeit: Sarah Ulrich, Volkan Agar und Andreas Speit
       
       2 Sep 2018
       
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