# taz.de -- Attentat in Venezuela: Drohnenanschlag auf Maduro
       
       > Mehrere Soldaten der Nationalgarde wurden verletzt. Das Attentat galt
       > offenbar dem venezolanischen Präsidenten. Maduro beschuldigt Kolumbien
       > der Tat.
       
 (IMG) Bild: Maduro wird von seiner Nationalgarde während des Anschlags geschützt
       
       Caracas rtr/afp | Venezuela hat das Nachbarland Kolumbien für ein
       versuchtes Attentat auf den sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro
       verantwortlich gemacht. Alles deute auf eine rechte Verschwörung mit
       Verbindungen nach Kolumbien und in den US-Bundesstaat Florida hin, sagte
       Maduro am Samstagabend. Demnach gab es mehrere Festnahmen. Der Staatschef
       hielt gerade eine Rede bei einer Militärveranstaltung, als sich mindestens
       eine Explosion ereignete. Nach offizieller Darstellung handelte es sich um
       ein versuchtes Attentat.
       
       „Sie haben versucht, mich umzubringen“, sagte Maduro, der unverletzt blieb.
       Nach Angaben von Informationsminister Jorge Rodriguez explodierten die
       Drohnen in der Nähe des Veranstaltungsortes. Sieben Soldaten der
       Nationalgarde seien verletzt worden.
       
       Die bisher weitgehend unbekannte Gruppe „Nationale Bewegung der
       Flanell-Soldaten“ übernahm die Verantwortung. Die beiden Drohnen seien von
       Scharfschützen abgeschossen worden. „Wir haben gezeigt, dass sie verwundbar
       sind. Heute hatten wir keinen Erfolg, aber es ist nur eine Frage der Zeit“,
       hieß es in einer Erklärung, die in sozialen Medien veröffentlicht wurde. Es
       verstoße gegen die „militärische Ehre“, eine Regierung zu unterstützen, die
       „die Verfassung vergessen und aus dem Staatsdienst einen obszönen Weg zur
       Selbstbereicherung gemacht hat“, hieß es in einer am Samstag im Internet
       veröffentlichten Erklärung. Die Organisation gründete sich 2014, um alle
       „Widerstandsgruppen“ Venezuelas zusammenzubringen.
       
       Maduro machte den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos persönlich
       für die Tat verantwortlich. Darauf deuteten erste Ermittlungen hin. Aus
       Regierungskreisen in Bogota verlautete dagegen, die Vorwürfe seien absurd.
       Santos feiere die Taufe seiner Enkelin. „Er denkt an nichts anderes und am
       allerwenigsten daran, andere Regierungen zu stürzen.“
       
       Maduro wurde im Mai im Amt bestätigt. Seine wichtigsten Rivalen
       distanzierten sich von der Wahl und beklagten Unregelmäßigkeiten. Das
       ölreiche Land steckt seit Jahren in einer tiefen Wirtschaftskrise, die zu
       Unterernährung in der Bevölkerung, Hyperinflation und Massenauswanderung
       geführt hat. Der frühere Busfahrer Maduro hat erklärt, es gebe eine
       „imperialistische“ Verschwörung, die den Sozialismus zerstören und die
       Ölvorkommen des Landes übernehmen wolle. Kritiker machen dagegen ihn selbst
       für den wirtschaftlichen Niedergang verantwortlich.
       
       5 Aug 2018
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Kolumbien
 (DIR) Venezuela
 (DIR) Nicolás Maduro
 (DIR) Attentat
 (DIR) Venezuela
 (DIR) Nicolás Maduro
 (DIR) Venezuela
 (DIR) Venezuela
 (DIR) Venezuela
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Venezolanische Flüchtlinge in Brasilien: Bundesstaat will Grenze schließen
       
       Ein brasilianischer Bundesstaat will keine flüchtenden Venezolaner mehr
       einlassen. Auch in Kolumbien gibt es Proteste gegen die Zuwanderung.
       
 (DIR) Nach Anschlag auf Präsident Maduro: Sechs Festnahmen in Venezuela
       
       Die Regierung spricht von einem Attentat mit Drohnen und bezichtigt einen
       Nachbarstaat und die USA der Tat. Die Opposition zweifelt an dieser
       Version.
       
 (DIR) Opposition in Venezuela: Gegner Maduros kommen frei
       
       Fast 40 venezolanische Oppositionelle wurden aus der Haft entlassen –
       teilweise unter Auflagen. Das diene der Befriedung der Gesellschaft, sagt
       ein Minister.
       
 (DIR) Nach der Wahl in Venezuela: Opposition sucht neues Bündnis
       
       Der Wahlsieg von Nicolás Maduro in Venezuela ist umstritten. Nun diskutiert
       die Opposition über Strategien, ihn loszuwerden.
       
 (DIR) Kommentar Wahl in Venezuela: Vollkommen abgewirtschaftet
       
       So wenige Menschen gingen seit Langem nicht zur Wahl. Das Land ist am
       Boden, mehr als den Machterhalt konnte Maduro nicht gewinnen.