# taz.de -- Nach Lkw-Anschlag in Schweden: Lebenslange Haft für Attentäter
       
       > Rachmat Akilow bekennt vor Gericht, den Lkw vorsätzlich in die
       > Menschenmenge in Stockholm gelenkt zu haben. Das Gericht verurteilt ihn
       > zur Höchststrafe.
       
 (IMG) Bild: Szene des Anschlags am 17. April 2017 in Stockholm
       
       Stockholm dpa | Für den Terroranschlag in der Stockholmer Innenstadt mit
       fünf Toten muss ein IS-Anhänger lebenslang ins Gefängnis. Das Gericht in
       der schwedischen Hauptstadt verurteilte den Usbeken Rachmat Akilow am
       Donnerstag zur Höchststrafe. Sein Terroranschlag habe Schweden vor allem
       „psychologischen Schaden“ zugefügt, sagten die Richter.
       
       Zuvor hatte der 40-Jährige gestanden, einen gestohlenen Lastwagen
       vorsätzlich in die Menschenmenge auf der Stockholmer Haupteinkaufsstraße
       gelenkt zu haben. [1][Das Attentat im April 2017], bei dem Akilow fünf
       Menschen tötete und laut Urteil den Tod von mehr als 100 weiteren
       riskierte, dauerte nur 40 Sekunden. Der Lkw wurde gestoppt, weil er vom Weg
       abkam und in ein Kaufhaus raste.
       
       Nach eigener Aussage wollte Akilow erreichen, dass Schweden den Kampf gegen
       die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aufgibt. Er habe Angst in der
       Bevölkerung erzeugen wollen, sagte sein Anwalt vor Gericht. Vor dem
       Attentat schaute Akilow laut Urteil IS-Propaganda im Internet an und
       chattete mit anderen IS-Sympathisanten. Unter anderem habe er um Erlaubnis
       und Unterstützung für sein Attentat in Stockholm gebeten. Getroffen habe er
       sich jedoch mit keinem seiner Gesprächspartner. Der IS reklamierte den
       Anschlag später auch nicht für sich.
       
       Der 40-Jährige lebt seit 2014 in Schweden. Zwei Jahre später lehnten die
       Behörden seinen Asylantrag ab, vor einer drohenden Abschiebung tauchte er
       jedoch unter. Zum Zeitpunkt des Attentats war Akilow illegal im Land.
       
       Das Gericht entschied daher, dass der Terrorist nach seiner Gefängnisstrafe
       ausgewiesen wird und auch später nicht wieder zurückkehren darf. In
       Schweden bleiben zu lebenslanger Haft verurteilte Gefangene, ähnlich wie in
       Deutschland, in der Regel nicht bis zu ihrem Tod im Gefängnis. Im Schnitt
       sitzen sie 16 Jahre ein.
       
       7 Jun 2018
       
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