# taz.de -- Eilantrag für linke Zeitung: Rettungsring für „Neues Deutschland“
       
       > Zwei Mitglieder der Linkspartei wollen auf dem Parteitag die Krise der
       > Zeitung zum Thema machen. Eine heikle Frage klammern sie jedoch aus.
       
 (IMG) Bild: Ein interner Konflikt dreht sich derzeit um die Immobilie des Verlags am Berliner Ostbahnhof
       
       Berlin taz | Zwei Mitglieder der Linken wollen auf dem Parteitag am
       kommenden Wochenende einen Dringlichkeitsantrag zur Zukunft des Neuen
       Deutschland stellen. „Das ‚nd‘ befindet sich aktuell in einer schweren
       Krise“, schreiben Jan Marose und Malte Heidorn in dem Antrag, der der taz
       vorliegt. „In diesen Zeiten braucht es Solidarität und ein klares
       Bekenntnis unserer Partei zur Zukunft der sozialistischen Tageszeitung
       ‚neues deutschland‘“.
       
       Die Linke ist über ihre Vermögensverwaltung FEVAC zu 50 Prozent
       Gesellschafterin der Zeitung, die zweite Hälfte gehört der
       Beteiligungsgenossenschaft communio. Dem ND geht es so schlecht wie keiner
       anderen überregionalen Tageszeitung. Ihre Auflage sinkt, Online nimmt sie
       kaum Geld ein. Im vergangenen Herbst stand eine Insolvenz kurz bevor, der
       damalige Geschäftsführer bat die Gesellschafter um ein Darlehen.
       
       Vielen Mitgliedern der Partei sei nicht bewusst, in welcher Krise das ND
       stecke, sagt Jan Marose, der für den Bundestagsabgeordneten Matthias Höhn
       arbeitet. Mit dem Antrag möchten Marose und Heidorn auf die Krise des ND
       aufmerksam machen und den Parteivorstand beauftragen, „darauf hinzuwirken,
       dass Gesellschafter, Geschäftsführung, Chefredaktion, Verlagsleitung und
       Belegschaft gemeinsam ein Lösungskonzept für das ‚nd‘ entwickeln“. Außerdem
       wollen sie die Delegierten ermuntern, die Zeitung zu abonnieren. Die beiden
       Parteimitlieder benötigen 50 Unterschriften, damit ihr Antrag verhandelt
       wird.
       
       ## Streit um Immobilie
       
       Die wohl heikelste Frage klammern sie allerdings aus: Was wird aus dem
       wertvollen Grundstück, auf dem das Verlagshaus des ND steht? Das gehört
       bisher zum Großteil dem Verlag selbst, der ja aber zu 50 Prozent der Linken
       gehört. Der Parteivorstand plant offenbar, das gut 6.000 Quadratmeter große
       Grundstück am Berliner Ostbahnhof dem ND zu entziehen, um es im Falle einer
       Insolvenz aus der Insolvenzmasse herauszuhalten. So soll es der
       Parteivorsitzende [1][Bernd Riexinger Mitte April der Belegschaft
       angekündigt haben.] Die Belegschaft protestierte daraufhin in einem Brief
       an den Parteivorstand gegen die Pläne. Das Grundstück sei ihre letzte
       finanzielle Sicherheit, heißt es in dem Schreiben.
       
       Unterdessen will die Gewerkschaft Verdi nach einem Beschluss der
       ND-Mitarbeitenden die Verlags-Geschäftsführung zu Tarifverhandlungen
       auffordern. Oberstes Ziel der Gespräche soll es sein, betriebsbedingte
       Kündigungen und Gehaltskürzungen in den kommenden fünf Jahren zu
       verhindern. Außerdem fordert Verdi, dass die Gesellschafter zusammen mit
       Vertretern des ND eine Arbeitsgruppe einrichten, in der sie über die
       Gründung einer Genossenschaft für die Zeitung beraten.
       
       7 Jun 2018
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anne Fromm
       
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