# taz.de -- Filmproduzent Harvey Weinstein: Verhaftung steht offenbar kurz bevor
       
       > US-Medien berichten, die New Yorker Staatsanwaltschaft werde Anklage
       > erheben. Außerdem wolle Weinstein sich am Freitag stellen.
       
 (IMG) Bild: Harvey Weinstein im Jahr 2017
       
       New York dpa | Der US-Filmproduzent Harvey Weinstein (66) will sich nach
       [1][übereinstimmenden US-Medienberichten] wegen mutmaßlicher sexueller
       Übergriffe noch am Freitag den Behörden in New York stellen. Die
       Staatsanwaltschaft in Manhattan werde Anklage erheben, hieß es. Seit
       Monaten laufen [2][Ermittlungen] gegen Weinstein nach Vorwürfen mehrerer
       Frauen wegen sexuellen Missbrauchs. Auch Behörden in London und Los Angeles
       ermitteln.
       
       Auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Weinsteins Sprecher gab
       es zunächst keine Reaktion. Auch die New Yorker Staatsanwaltschaft wollte
       sich zunächst nicht äußern. „Es gibt keine Informationen, die ich derzeit
       mitteilen kann“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.
       
       Zuvor war bekannt geworden, dass die Ermittlungen gegen Weinstein in den
       USA auf Bundesebene ausgeweitet worden waren. Die Ermittler wollen unter
       anderem herausfinden, ob der 66-Jährige etwa Frauen dazu gebracht habe,
       über Staatsgrenzen hinweg zu reisen, um sie belästigen zu können. Laut New
       York Times wird auch untersucht, ob Weinstein gegen das
       Anti-Stalking-Gesetz verstoßen habe, etwa um Opfer einzuschüchtern.
       
       Der einst einflussreiche Filmproduzent hat Fehlverhalten eingeräumt, bisher
       aber Vorwürfe von nicht-einvernehmlichem Sex zurückgewiesen. Die von ihm
       gegründete Filmfirma hatte Weinstein nach Bekanntwerden der Vorwürfe im
       Oktober 2017 [3][entlassen], seine Frau hat sich inzwischen von ihm
       scheiden lassen.
       
       ## Vorwürfe gegen weitere Filmschaffende
       
       Seit Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen Weinstein wirbeln immer
       mehr Vorwürfe gegen prominente Filmschaffende die Unterhaltungsbranche auf.
       Eine unter den Schlagworten #MeToo und [4][#TimesUp] bekannt gewordene
       Bewegung entstand, die sich in weitere Branchen und Länder ausbreitete.
       Nach Weinstein wurden in den USA unter anderem auch Regisseur James Toback,
       „House of Cards“-Star Kevin Spacey, Oscar-Preisträger Dustin Hoffman und
       „Rush Hour“-Regisseur Brett Ratner mit Vorwürfen sexueller Belästigung und
       Machtmissbrauch konfrontiert.
       
       Am Donnerstag waren auch Vorwürfe gegen Oscar-Preisträger Morgan Freeman
       bekannt geworden. „Jeder der mich kennt oder mit mir gearbeitet hat, weiß,
       dass ich nicht jemand bin, der absichtlich verletzen oder wissentlich
       jemandem ein unbehagliches Gefühl vermitteln würde“, schrieb Freeman als
       Reaktion in einer Stellungnahme, die auch der Deutschen Presse-Agentur
       vorlag. „Ich entschuldige mich bei jedem, der sich unwohl oder nicht
       respektiert fühlte – das war nie meine Absicht.“
       
       25 May 2018
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.nytimes.com/2018/05/24/nyregion/harvey-weinstein-arrest-new-york.html?smtyp=cur&smid=tw-nytimes
 (DIR) [2] /Missbrauchsvorwuerfe-in-Hollywood/!5456396
 (DIR) [3] /Missbrauchsvorwuerfe-gegen-Weinstein/!5454208
 (DIR) [4] /Folgen-von-MeToo-in-Hollywood/!5473743
       
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