# taz.de -- Gestiegene Baukosten beim BER: Erst mal selbst probieren
> Die Koalitio will nicht zahlen. Die Flughafengesellschaft soll die neue
> BER-Millionenlücke ohne noch mehr Steuergelder füllen.-
(IMG) Bild: Wo lange gebaut wird, braucht es auch mehr Geld
Berlin taz | Bei einem Spitzentreffen der drei Koalitionsparteien haben
sich SPD, Linkspartei und Grüne offenbar darauf verständigt, dass die
Flughafengesellschaft die auf 770 Millionen Euro geschätzten neuen
Mehrkosten für den BER selbst oder über Kredite trägt. Erst wenn sich
herausstellt, dass das nicht machbar ist, sollen die drei Eigentümer der
Gesellschaft das Portemonnaie aufmachen, die Länder Berlin und Brandenburg
sowie der Bund.
Diese Linie skizzierte am Dienstag Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne)
vor Journalisten während des Spitzentreffens des sogenannten
Koalitionsausschusses. Nach einem jüngst bekannt gewordenen Business-Plan
steigen die Baukosten auf rund 7,3 Milliarden.
Pop selbst ist in der misslichen Lage, an einer Äußerung vor der
Abgeordnetenhauswahl im September 2016 gemessen zu werden. Da war für die
damalige Oppositionspolitikerin und Grünen-Fraktionsvorsitzende Pop klar:
Keinen zusätzlichen Steuer-Euro mehr für den Großflughafen BER über die
bereits aufgelaufenen rund sechseinhalb Milliarden Euro hinaus. Nun sieht
es so aus, als ob Pop, seit über einem Jahr Wirtschaftssenatorin, in der
Regierung doch weitere Zahlungen aus dem Landeshaushalt mittragen muss.
Die Flughafengesellschaft selbst sieht sich in der Lage, rund 400 der 770
Mehr-Millionen zu finanzieren. Laut Pop hat das Unternehmen noch nicht
versucht, das über Kredite zu versuchen beziehungsweise „auf dem
Kapitalmarkt“, wie es die Grüne formulierte. Die Bundesregierung und
Brandenburg haben bereits klar abgelehnt, weiteres Geld in den BER zu
stecken.
Der Generalsekretär der Berliner CDU, Stefan Evers, hatte am Wochenende
vorgeschlagen, die Flughafengesellschaft teilweise zu privatisieren. Das
würde aus seiner Sicht „neue Köpfe, bessere Expertise und frisches Kapital“
in das Unternehmen bringen.
27 Feb 2018
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(DIR) Stefan Alberti
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