# taz.de -- AfD-Landesvorstand abgesetzt: Es hat sich ausgehampelt
       
       > Der Bundesvorstand der AfD hat den niedersächsischen Landesvorstand
       > seines Amtes enthoben. Im Landesverband herrscht schon lange Chaos.
       
 (IMG) Bild: Hat eigentlich gute Beziehungen zum Bundesvorstand: Armin-Paul Hampel (l.), hier mit Gauland (r.)
       
       Hamburg taz | Er gilt als ein enger Vertrauter des AfD-Bundessprechers
       Alexander Gauland. Am Freitag halfen diese Beziehungen dem
       Bundestagsabgeordneten und niedersächsischen Landesvorsitzenden der AfD
       aber nichts. Der Bundesvorstand enthob Armin-Paul Hampel des Amtes und
       seine restlichen Landesvorstandskollegen gleich mit. Der Landesvorstand
       der AFD in Niedersachsen habe „schwerwiegend gegen die Grundsätze bzw. die
       Ordnung der Partei verstoßen“, heißt es einer Presseerklärung – ein
       drastisches Urteil.
       
       Im AfD-Landesverband Niedersachsen herrscht schon lange totales Chaos. Zwei
       Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber: das Lager um den ehemaligen
       Fernsehjournalisten Armin-Paul Hampel – und das seiner zahlreichen Gegner,
       namentlich die niedersächsische Landtagsfraktionsvorsitzende Dana Guth und
       die beiden Bundestagsabgeordneten Jörn König und Wilhelm von Gottberg. Sie
       werfen dem ehemaligen Fernsehjournalisten einen diktatorischen
       Führungsstil und verletzende persönliche Attacken vor. Letzter Höhepunkt
       des Konfliktes: Mit einer Mehrheit im Landesvorstand sagte Hampel den
       geplanten [1][Sonderparteitag] am 14. Januar kurzfristig ab. Auf dem
       Parteitag in Hannover-Misburg sollte über die Abwahl des
       Landesvorsitzenden entschieden werden.
       
       Am Bürgerhaus in Misburg, wo der Parteitag stattfinden sollte, trafen sich
       trotzdem rund hundert Kritiker. Und die wurden deutlich. „Es besteht kein
       inhaltlicher Streit mit Herrn Hampel“, antwortete Wilhelm von Gottberg der
       taz vor Ort. Hampel könne aber verschiedene Meinungen in der Partei nicht
       gelten lassen, er kenne nur ein Für oder Gegen ihn. Ein Landesverband könne
       jedoch nicht nach Gutsherrenart geführt werden, schob von Gottberg nach.
       
       Die Entscheidung des Bundesvorstandes kam da nicht ganz überraschend. Mit
       der notwendigen Zweidrittelmehrheit beschloss er, jetzt „zeitnah zu einem
       Landesparteitag“ einzuladen, um eine neue Parteiführung in Niedersachsen
       wählen zu lassen.
       
       Erleichtert reagierte Landtagsfraktionschefin Guth auf die
       Vorstandsentmachtung. Weniger erfreut äußerte sich Hampel: Vom
       Bundesvorstand soll er nicht einmal zur Sache angehört worden sein,
       schimpfte er und kündigte an, zu überprüfen, ob der Beschluss anfechtbar
       sei. Einen neuen Feind hat er bereits ausgemacht: den Bundesvorsitzenden
       Meuthen. „Ich bin menschlich schwer enttäuscht von ihm“, sagte Hampel. Auf
       dem jetzt erzwungenen Sonderparteitag will er erneut für das Amt
       kandidieren – gegen Guth.
       
       21 Jan 2018
       
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