# taz.de -- Verspätungen am Hamburger Flughafen: Asylbewerber flieht aus Abschiebehaft
       
       > Am Hamburger Flughafen ist ein abgelehnter Asylbewerber aus der
       > Abschiebe-Unterkunft geflohen. Am Donnerstag gab es deshalb mehrere
       > Flugausfälle.
       
 (IMG) Bild: Umgeben von Stacheldraht: Abgelehnte Asylbewerber werden am Hamburger Flughafen in diesen Containern untergebracht
       
       Hamburg dpa | Acht Flüge gestrichen, zwölf Flüge verspätet: Die Flucht
       eines abgelehnten Asylbewerbers aus Albanien aus einer
       Abschiebe-Einrichtung am Hamburger Airport hat am Donnerstagabend
       erhebliche Probleme im Flugbetrieb verursacht. Es war befürchtet worden,
       dass er aufs Rollfeld gelaufen sein könnte. Nach Angaben der zuständigen
       Hamburger Innenbehörde von Freitag wurde ein 24-jähriger Algerier am Zaun
       der Abschiebe-Einrichtung entdeckt. Er gab später zu, dem Albaner über den
       Zaun geholfen zu haben.
       
       Am Hamburger Flughafen war vor etwa einem Jahr die bundesweit erste
       Abschiebe-Unterkunft eröffnet worden. Es war nicht das erste Mal, dass
       jemand von dort verschwand. So soll es nach unbestätigten Berichten bereits
       zwei, drei Fälle in der Vergangenheit gegeben haben. Deshalb soll in der
       kommenden Woche über bauliche Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit beraten
       werden, sagte die Sprecherin.
       
       Nach dem 22-jährigen Albaner wurde am Freitag noch gesucht. Er hatte seine
       Flucht offenbar gut vorbereitet. So war sein Bett in seinem Zimmer so
       gemacht, dass es aussah, als würde er dort schlafen, wie eine Sprecherin
       der Innenbehörde sagte. Als feststand, dass er verschwunden war, wurde der
       Flughafen informiert, da die Gefahr bestand, dass er aufs Rollfeld gelaufen
       seien könnte.
       
       Nach Angaben des Flughafens und der Bundespolizei wurde der Flugverkehr um
       20.15 Uhr eingestellt. Einsatzkräfte der Bundespolizei suchten das Areal
       ab, die Flughafenfeuerwehr leuchtete nach Angaben eines
       Bundespolizeisprechers das Rollfeld mit Scheinwerfern aus. Um 21.35 sei die
       Suche beendet worden.
       
       Am Flughafen wurden die aufgeschobenen Flüge dann nach und nach
       abgearbeitet. Die Passagiere mussten in der Zwischenzeit im Terminal
       warten. Nach Informationen der Flugsicherung in Bremen wurden vier
       Maschinen, die ursprünglich in Hamburg landen sollten, dorthin umgeleitet.
       Ein Sprecher des Flughafens Hannover teilte mit, weitere acht Maschinen
       seien in der niedersächsischen Landeshauptstadt gelandet.
       
       10 Nov 2017
       
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