# taz.de -- Zukunft von Tegel: Wer soll da schlichten?
> Eine Woche nach dem Vorschlag von Regierungschef Müller, in Sachen Tegel
> einen Schlichter einzusetzen, ist die Flughafen-Diskussion verfahrener
> denn je.
(IMG) Bild: Vielleicht wird auch ein Schlichter im Sechseck springen
Berlin taz | Nach vielen gegenseitigen Vorwürfen in Sachen Tegel war es das
Konkreteste, was der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD)
vorzuweisen hatte: Ein Fünfpunkteplan und darin die Idee, einen Schlichter
mitsamt rundem Tisch oder Kommission einzusetzen. Sieben Tage später gibt
es zwar Namensspiele, aber in der Koalition gar keinen Konsens, dass
überhaupt ein Schlichter nötig ist – und wieder mal viel Ärger über
mangelhafte Kommunikation: zu wenig Miteinander, zu viel Übereinander.
Aus führenden Kreisen der Linkspartei heißt es, Müller hätte seinen
Fünfpunkteplan in der rot-rot-grünen Koalition nicht konkret abgesprochen.
Senatssprecherin Claudia Sünder, derzeit mit dem Regierungschef in der
Partnerstadt Los Angeles, bestritt das gegenüber der taz: Klaus Lederer und
Ramona Pop, die führenden Figuren der Koalitionspartner Linkspartei und
Grüne, waren nach ihrer Darstellung im Bild. Was die Frage aufwirft, was
genau die Einschränkung bedeutet, die Sache sei nicht „konkret“
abgesprochen gewesen.
Bei der Linkspartei hält man die Idee eines Schlichters bestenfalls für
verfrüht, eigentlich aber für überflüssig. Denn wenn Brandenburg und der
Bund nicht von der bisherigen gemeinsamen Linie abrückten, Tegel sechs
Monate nach BER-Eröffnung zu schließen, „dann ist doch die Frage, worüber
an einem runden Tisch gesprochen werden und was ein Schlichter schlichten
soll“. In der grünen Fraktionsspitze gibt man sich hingegen ganz entspannt,
will im Bilde über den Fünfpunkteplan gewesen sein und das meiste gut
gefunden haben.
Nicht bestätigen mochte Senatssprecherin Sünder, dass eine Schlichterin
schon gefunden sei – was zuvor das Boulevardblatt B. Z. online mit der
Zeile „SPD will Rita Süssmuth“ verkündet hatte. Die Sprecherin der als
Quelle genannten SPD mochte das gleichfalls nicht kommentieren. Laut Sünder
gibt es „mehrere Personen, über die man nachdenkt“. Die wolle der
Regierende jedoch selbst fragen. Sünder jedenfalls sah keinen Druck, etwas
zu entscheiden, bis man aus Los Angeles zurück ist. Das ist für das
Wochenende geplant.
5 Oct 2017
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(DIR) Stefan Alberti
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