# taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Nach der Wahl geht die Arbeit erst los
       
       > Am Montag trifft sich schon mal der Koalitionsausschuss. Rot-Rot-Grün
       > muss schlussfolgern, was vom Tegel-Entscheid und dem
       > Bundestagswahl-Ergebnis zu halten ist.
       
 (IMG) Bild: Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) wird dem Landesvorstand seiner Partei erklären, wie es zu dem Abschneiden der Sozialdemokraten am Wahlsonntag kommen konnte
       
       Ein Bundestagswahlkampf ist ja nicht einfach so vorbei, selbst wenn die
       Wahl gelaufen ist. Was das Volk – der Souverän – wollte, muss von den
       Gewählten und vor allem den Nichtgewählten gut verdaut, analysiert und
       gegebenenfalls auch so interpretiert werden, dass die Wahrnehmung auch der
       politischen Wirklichkeit entspricht. Kein Wunder also, dass auch am
       heutigen Montag noch das Wahlfieber anhält.
       
       Erster Programmpunkt: Am späten Vormittag wird die Landeswahlleiterin das
       offizielle Endergebnis der Bundestagswahl in Berlin sowie des
       Volksentscheids bekannt geben. Damit die Koalitionäre von SPD, Linken und
       Grünen auch genau wissen, woran sie sind, wenn sie sich um 14 Uhr zum
       Koalitionsausschuss treffen und schlussfolgern, was sie vom Tegel-Entscheid
       zu halten haben.
       
       Sicher ist: Es wird keine stundenlange Sitzung, denn der Regierende
       Bürgermeister Michael Müller (SPD) muss bereits um 16.30 Uhr dem
       Landesvorstand seiner Partei erklären, wie es zu dem Abschneiden der
       Sozialdemokraten kommen konnte. Das hingegen könnte dauern: Die
       Parteisprecherin hat bereits davor gewarnt, Stellungnahmen vor 18.30 Uhr zu
       erwarten.
       
       Das politische Programm ist auch in den folgenden Tagen dicht: Am Dienstag
       wird sich wie immer der Senat treffen, am Donnerstag ist Sitzung des
       Abgeordnetenhauses. Und überall dürften die Resultate der Wahl und des
       Entscheids noch eine Rolle spielen.
       
       Nur am Sonntag, dem ersten Tag im Oktober, nicht (oder nur in geringerem
       Maße), denn da wird geheiratet. Es ist aber keine gewöhnliche Trauung,
       sondern die erste gleichgeschlechtliche Eheschließung – Stichwort Ehe für
       alle, die Kanzlerin Merkel taktisch klug im Sommer noch von den
       Bundestagsabgeordneten durchwinken ließ –, sie selbst stimmte dagegen.
       
       Natürlich findet die Trauung in Schöneberg statt, gleich um halb Klaus
       Lederer und das linke Dilemmazehn. Und natürlich ist das ein guter Grund,
       den vielleicht einzigen großen politischen Fortschritt dieses Jahres noch
       mal zu feiern.
       
       25 Sep 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bert Schulz
       
       ## TAGS
       
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