# taz.de -- Trump begnadigt rassistischen Ex-Sheriff: US-Präsident bleibt sich treu
       
       > Der 85-jährige Joe Arpaio hatte Latinos trotz gerichtlichen Verbots
       > grundlos überprüft. Er war außerdem wegen menschenverachtender
       > Vollzugspraxis bekannt.
       
 (IMG) Bild: Protest in Arizona gegen die Begnadigung
       
       Washington rtr | Mitten in der Rassismus-Debatte hat US-Präsident Donald
       Trump den umstrittenen Ex-Sheriff Joe Arpaio begnadigt. Der 85-Jährige habe
       es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Öffentlichkeit vor Geißeln wie dem
       Verbrechen und der illegalen Einwanderung zu schützen, begründete das
       US-Präsidialamt am Freitag die Begnadigung.
       
       Arpaio bezeichnet sich selbst als „härtesten Sheriff in Amerika“. Er war
       vor weniger als einem Monat von einem Gericht im US-Bundesstaat Arizona
       schuldig gesprochen worden, bewusst richterliche Anweisungen zur
       Gleichbehandlung von Latinos ignoriert zu haben. So hielten die Polizisten
       in Arpaios Bezirk Maricopa besonders häufig Autos an, wenn Latinos am
       Steuer saßen, um zu überprüfen, ob sich diese illegal in den USA befanden.
       
       In einem Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters sagte Arpaio:
       „Ich muss dem Präsidenten für das danken, was er getan hat, so viel ist
       sicher. Er ist ein großer Unterstützer der Strafverfolgung.“ Vergangenen
       November hatte der Sheriff nach 24 Jahren im Amt das Rennen um eine
       Wiederwahl verloren.
       
       Trump hatte zuvor bereits angedeutet, dass er Arpaio wohl begnadigen werde.
       Der Schritt wurde von Menschenrechtlern und Demokraten scharf kritisiert.
       Der demokratische Senator Patrick Leahy erklärte: „Nach dem Rassismus und
       Hass in Charlottesville muss unser Land zusammenkommen und heilen. Aber
       diese Genesung wird nicht von einem Präsidenten ausgehen, der nur Ängste
       ausschlachtet.“
       
       Der US-Präsidenten Trump war nach seinen Äußerungen zu den Ausschreitungen
       in Charlottesville auch in den eigenen Reihen in die Kritik geraten.
       Zunächst hatte er die von Neonazis und Rassisten ausgehende Gewalt auf eine
       Stufe mit militanten Gegnern gestellt. In späteren Äußerungen verurteilte
       der Präsident dann die Neonazis, um dies dann wieder zu relativieren.
       
       26 Aug 2017
       
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