# taz.de -- Konflikt Nordkorea-USA: Trump droht Pjöngjang weiter
       
       > US-Präsident Trump sagt, Nordkorea solle „sehr, sehr nervös“ sein. Seine
       > „Feuer und Wut“-Drohung sei sogar „vielleicht nicht scharf genug“
       > gewesen.
       
 (IMG) Bild: Trump reagiert auf Nordkoreas Drohungen mit noch mehr Drohungen
       
       Washington/Seoul dpa | US-Präsident Donald Trump hat im Atomkonflikt mit
       Nordkorea nachgelegt und das kommunistische Land eindringlich vor
       Militäroperationen gegen die USA gewarnt. An die Adresse des Machthabers in
       Pjöngjang, Kim Jong Un, sagte Trump: „Wenn er etwas in Guam unternimmt,
       dann wird es ein Ereignis sein, wie es noch niemand zuvor gesehen hat, was
       in Nordkorea passiert.“ Pjöngjang hatte zuvor mit möglichen
       Raketenangriffen in Richtung [1][auf das US-Außengebiet Guam im Pazifik
       gedroht], sollten die USA ihre „provokativen“ Handlungen nicht einstellen.
       
       Die Top-Sicherheitsberater der Regierungen in Washington und Seoul
       vereinbarten nach südkoreanischen Angaben vom Freitag, ihr künftiges
       Vorgehen gegen die Bedrohung durch Nordkorea im Voraus zu besprechen.
       
       Trump will von seiner umstrittenen „Feuer und Wut“-Drohung an die Adresse
       Nordkoreas nicht abrücken. Im Gegenteil: Die Bemerkung sei sogar
       „vielleicht nicht scharf genug“ gewesen, sagte der US-Präsident am
       Donnerstag in seinem Urlaubsdomizil in Bedminster (New Jersey) weiter. Es
       sei an der Zeit gewesen, dass jemand für die Amerikaner und die Menschen
       anderer Nationen eintrete, rechtfertigte Trump seine drastische Rhetorik
       gegenüber Pjöngjang.
       
       Auf die Frage, ob er an einen Präventivschlag denke, antwortete der
       US-Präsident: „Darüber reden wir nicht. Ich mache das nie.“
       
       ## Nordkorea soll „sich zusammenreißen“
       
       Nordkorea sollte „sehr, sehr nervös“ sein, wenn es an einen Angriff auf die
       USA auch nur denke, sagte Trump weiter. Das international isolierte Land
       solle sich lieber zusammenreißen, andernfalls sei es in Schwierigkeiten,
       wie sie nur wenige Staaten erlebt hätten und niemand für möglich gehalten
       habe.
       
       Australiens Regierungschef Malcolm Turnbull kündigte am Freitag an, dass
       sein Land im Falle eines nordkoreanischen Angriffs auf die USA zum Beistand
       verpflichtet sei. Der pazifische Sicherheitspakt ANZUS sehe dies zwingend
       vor.
       
       Trumps Wortwahl in dem derzeit wohl gefährlichsten Konflikt der Welt ist
       auch in den USA umstritten. Kritiker wie der republikanische
       Außenpolitik-Experte John McCain sagen, es sei gefährlich, Rote Linien zu
       ziehen und sich damit selbst unter Zugzwang zu setzen.
       
       ## USA wollen Raketenabwehr aufstocken
       
       Der US-Präsident verwies erneut darauf, dass das US-Atomwaffenarsenal in
       einem guten Zustand sei. „Es ist in Tip-Top-Verfassung“, sagte Trump.
       „Niemand, das gilt auch für Nordkorea, sollte uns mit irgendetwas
       bedrohen.“ Er kündigte auch an, dass die USA ihre Raketenabwehr aufstocken
       würden. Er werde dafür einen signifikanten Milliardenbetrag bereitstellen,
       sagte Trump.
       
       Zwar fügte er hinzu, die USA müssten Verhandlungen jederzeit erwägen. „Aber
       sie haben jetzt 25 Jahre lang verhandelt.“ Dass die jüngst einstimmig im
       Sicherheitsrat beschlossenen UN-Sanktionen den erwünschten Effekt haben
       würden, zweifelte Trump offen an. Er glaube, dass China in dem Konflikt
       deutlich mehr tun und den Druck auf Nordkorea erhöhen werde.
       
       Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert,bezeichnete die
       US-Politik des wirtschaftlichen Drucks als durchaus erfolgversprechend. Sie
       forderte, kein Land soll mehr Gastarbeiter aus Nordkorea aufnehmen – denn
       das von ihnen verdiente Geld fließe nicht in die Familien, sondern in
       Rüstungsprogramme der Regierung.
       
       ## Nordkorea prophezeit USA Niederlage
       
       Nordkoreas Führung hatte am Donnerstag demonstrativ unbeeindruckt und mit
       Spott auf die jüngsten Drohungen Trumps reagiert. „Sachlicher Dialog ist
       mit so einem Typen bar jeder Vernunft nicht möglich, nur mit absoluter
       Stärke ist ihm beizukommen“, hieß es in einer von den Staatsmedien
       verbreiteten Stellungnahme der Streitkräfte. Am Freitag (Ortszeit) hieß es
       dann aus Pjöngjang, die USA müssten mit einer „schandvollen Niederlage“
       rechnen, sollten sie weiter auf „extreme militärische Abenteuer“ sowie
       Sanktionen und Druck bestehen.
       
       Nordkorea hatte trotz Verboten des UN-Sicherheitsrats und Warnungen aus dem
       Ausland am 28. Juli [2][eine Interkontinentalrakete getestet]. Diese hatte
       nach Berechnungen von Experten eine theoretische Reichweite von rund 10.000
       Kilometern. Nordkoreas Staatschef Kim sagte nach dem Test, das Festland der
       USA sei jetzt in Reichweite. Als Reaktion auf den Raketentest [3][verhängte
       der UN-Sicherheitsrat die bislang schärfsten Wirtschaftssanktionen gegen
       Nordkorea].
       
       11 Aug 2017
       
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       hart.