# taz.de -- Umgang mit Nordkorea: Isoliert in einer ratlosen UNO
       
       > Zur Beilegung des Konflikts mit Nordkorea hat die internationale
       > Gemeinschaft keine anderen politischen Alternativen als Sanktionen.
       
 (IMG) Bild: In der UNO ist Nordkorea so stark isoliert wie kaum ein anderer der 193 Mitgliedstaaten
       
       Genftaz |Einstimmig – mit ausdrücklicher Zustimmung der beiden Vetomächte
       China und Russland – verhängte der UNO-Sicherheitsrat am letzten Samstag
       die bislang schärfsten Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea. Und dies,
       obwohl die vorherigen sieben Sanktionsbeschlüsse, seit die Regierung in
       Pjöngjang 2006 den Austritt aus dem Abkommen zur Nichtverbreitung von
       Atomwaffen (NPT) erklärte und ihre Nuklear- und Raketentests wieder
       aufnahm, keinerlei Wirkung zeigten.
       
       Der dennoch erfolgte einstimmige Sanktionsbeschluss zeigt zweierlei: In der
       UNO ist Nordkorea so stark isoliert wie kaum ein anderer der 193
       Mitgliedstaaten. Und die Weltorganisation hat in den letzten 15 Jahren der
       ständigen Eskalation des Nordkoreakonflikts keine anderen politischen und
       diplomatischen Handlungsalternativen zur Beilegung des Konflikts
       entwickelt.
       
       In einer Reihe anderer Krisen mit weitaus geringerem Gefährdungspotenzial
       für den Weltfrieden ergriff der UNO-Generalsekretär hingegen allein oder
       gemeinsam mit dem Rat die Initiative, ernannte einen Sonderbeauftragten
       oder agierte gar selbst als Vermittler. So wie zum Beispiel der frühere
       Generalsekretär Kofi Annan im Irakkonflikt der 90er Jahre.
       
       Im Fall Nordkorea verließ man sich in der New Yorker UNO-Zentrale bislang
       jedoch auf das 2008 begründeten Verhandlungsformat der „Sechsergespräche“
       unter Beteiligung Nord- und Südkoreas, Japans, Chinas, Russlands und der
       USA. Diese Sechserrunde ist allerdings bereits seit 2011 nicht mehr
       zusammengetreten. Denn Nordkorea fordert zumindest einen parallelen
       bilateralen Dialog mit den USA – was bereits von der Obama-Administration
       abgelehnt wurde und unter Präsident Trump noch unrealistischer erscheint.
       
       Wer könnte auf der anderen Seite die Regierung in Pjöngjang zur
       Deeskalation in der aktuellen Krise bewegen, wo dies doch selbst dem großen
       Nachbarn und angeblichen Verbündeten China nicht gelungen ist? Auf diese
       Frage weiß in der UNO derzeit niemand eine Antwort. Auch das zeigt die
       tiefe Isolation Nordkoreas.
       
       Die zahlreichen Verurteilungen der Regierung durch den Menschenrechtsrat in
       Genf und die Generalversammlung in New York erfolgten in den letzten 15
       Jahren mit großer Mehrheit, ohne nennenswerten Widerspruch durch andere
       Staaten. Die Austrittserklärung Nordkoreas nicht nur aus dem NPT, sondern
       auch aus dem UNO-Abkommen über politische und zivile Menschenrechte führte
       zu erheblichem Misstrauen bei vielen anderen Ländern.
       
       11 Aug 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Zumach
       
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