# taz.de -- G20-Akkreditierung entzogen: Kein Zugang für linke Journalisten
       
       > Nach den Ausschreitungen vom Donnerstag wird mehreren Journalisten die
       > Presse-Akkreditierung zum G20 -Gipfel entzogen. Hauptsächlich von linken
       > Medien.
       
 (IMG) Bild: Medienzentrum des G20-Gipfel: Kein Zugang mehr für mehrere Journalisten.
       
       Dem freien Fotografen Björn Kietzmann, der auch für die taz arbeitet, ist
       am Freitag die offizielle Akkreditierung zum G20-Gipfel entzogen worden.
       Auch andere Journalisten sind betroffen, darunter der Fotograf Willi
       Effenberger. [1][In einem Artikel] nannte die linke Berliner Tageszeitung
       Junge Welt, für die Effenberger arbeitet, auch Sebastian Friedrich von der
       linken Monatszeitung Analyse und Kritik sowie Alfred Denzinger,
       Chefredakteur von Beobachternews aus Baden-Württemberg, die über politische
       Bewegungen berichten.
       
       Die Akkreditierung erlaubt Journalisten während des G20-Gipfels den Zugang
       zum Bereich des Medienzentrums der Hamburger Messehallen. Für die
       Berichterstattung vom G20-Gipfel heißt es vom Bundespresseamt: „Eine
       Akkreditierung ist für alle Journalistinnen und Journalisten erforderlich.“
       Vor der Ausstellung erfolgt eine Überprüfung durch das Bundeskriminalamt,
       registrieren musste man sich daher bis zum 23. Juni.
       
       Fotograf Kietzmann berichtete am Freitagnachmittag, dass er seine
       Akkreditierung bereits am Dienstag im Pressezentrum in den Hamburger
       Messehallen abgeholt habe. „Ich bin bislang mehrmals rein- und
       rausgegangen“, sagte Kietzmann der taz. Als er am Freitag von einem Termin
       zurückkam, habe er am Eingang warten müssen. Der Leiter der BKA-Stelle, die
       vor Ort für die Akkreditierungen zuständig ist, habe ihm dann von dem
       Entzug des Journalisten-Passes für den G20-Gipfel berichtet – angeblich auf
       Anordnung des BKA-Gesamteinsatzleiters für das Gipfeltreffen. Gründe seien
       ihm keine genannt worden – er selbst könne es sich nicht erklären. „Das
       macht meine Arbeit nicht einfacher“, sagte Kietmann.
       
       Der Fotograf [2][Willi Effenberger] schrieb indes [3][auf seiner
       Facebook-Seite], ihm sei als Grund genannt worden, dass „Erkenntnisse“
       vorlägen, er könne „eine Gefährdung für den G20-Gipfel darstellen“.
       Effenberger schreibt: „Was hier passiert, ist ein unglaublicher Einschnitt
       in die Pressefreiheit. Werden Kolleginnen und Kollegen zukünftig auf
       Gesinnung geprüft und es dürfen nur noch genehme Journalisten berichten?“
       
       „Sicherheitsrelevante Erkenntnisse“ 
       
       Stefan Huth, Chefredakteur Jungen Welt, sagte der taz: Auch Effenberger sei
       die Akkreditierung durch das BKA entzogen worden, als er am Freitag ins
       Medienzentrum wollte. „Er konnte Bilder nicht absetzen, die terminiert
       waren“, sagte Huth, weil der Fotograf den Internetzugang im Medienzentrum
       nicht mehr nutzen konnte. „Das BKA hat mich angerufen, sie sagten, sie
       hätten damit nichts zu tun“, erklärte Huth. Das Bundespresseamt habe auf
       seine Anfrage noch nicht reagiert. „Es ist eine skandalöse Einschränkung
       der Pressefreiheit und unserer Berichterstattung, die man nicht akzeptieren
       kann“, so Huth. Der Vorfall reihe sich ein in zahlreiche Übergriffe gegen
       Journalisten.
       
       Eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes erklärte der taz zu dem Fall: „Im
       Rahmen der Akkreditierung gibt es eine Sicherheitsüberprüfung, ob
       sicherheitsrelevante Erkenntnisse vorliegen. Das war in einigen Fällen
       gegeben.“ Mit dem Bundespresseamt sei über den Entzug einiger
       Akkreditierungen gesprochen worden. „Es hat nichts mit kritischer
       Berichterstattung zu tun“, erklärte die Sprecherin.
       
       7 Jul 2017
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://www.jungewelt.de/blogs/g20hh/314098
 (DIR) [2] http://www.effenbergerphoto.com
 (DIR) [3] https://www.facebook.com/EffenbergerPhotography/?hc_ref=PAGES_TIMELINE&fref=nf
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jean-Philipp Baeck
       
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