# taz.de -- Eurovision Song Contest in der Ukraine: Journalisten Einreise verweigert
       
       > Ukrainische Behörden lassen russische Journalisten nicht ins Land.
       > Begründung: Sie seien zuvor auf der Krim gewesen.
       
 (IMG) Bild: Proben für den ESC in Kiew – manche, die dabei zusehen wollten, dürfen das nun nicht
       
       Kiew afp | Politische Querelen zwischen Russland und der Ukraine begleiten
       weiterhin den Endspurt zum Eurovision Song Contest (ESC) in Kiew. Die
       ukrainischen Behörden verweigerten am Wochenende mehreren Journalisten aus
       Russland die Einreise zur Berichterstattung über den europäischen
       Gesangswettstreit. Sie begründeten die Einreisesperren damit, dass die
       Medienvertreter zuvor die von Russland annektierte ukrainische Halbinsel
       Krim besucht hätten.
       
       Mit derselben Begründung hatte die Ukraine auch der russischen
       ESC-Kandidatin Julia Samoilowa die Einreise verweigert. Weil Samoilowa 2015
       ein Konzert auf der Krim gegeben hatte, wurde sie mit einem dreijährigen
       Einreiseverbot belegt.
       
       Ein solcher dreijähriger Bann gelte auch für zwei russische Journalisten,
       die zum ESC anreisen wollten, erklärte am Sonntag der Sprecher der
       ukrainischen Grenzpolizei, Oleg Slobodjan. Er verwies darauf, dass eine
       Medienakkreditierung zur Berichterstattung über den ESC nicht automatisch
       eine Einreiseerlaubnis für die Ukraine bedeute.
       
       Bereits am Samstag verweigerte die Ukraine einem russischen
       Agenturfotografen die Einreise, weil er zuvor auf der Krim gewesen war.
       
       Die Schwarzmeerhalbinsel Krim war nach einem Volksentscheid 2014 der
       Russischen Föderation eingegliedert worden. Sie ist einer der
       Hauptstreitpunkte zwischen Kiew und Moskau. Dazu kommt ein bis heute
       andauernder bewaffneter Konflikt in der Ostukraine zwischen Kiew-treuen
       Truppen und prorussischen Rebellen, bei dem seit drei Jahren bereits mehr
       als 10.000 Menschen getötet wurden.
       
       8 May 2017
       
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