# taz.de -- Internationale Somalia-Konferenz: Kaputtes Land wird zusammengeklebt
       
       > Das Treffen endet mit ambitionierten Reformabkommen. 2021 sollen die
       > erste freie und allgemeine Wahl abgehalten werden.
       
 (IMG) Bild: Beraten über Somalia (v.l.): Johnson, Abdullahi Mohamed, May, Guterres und Faki Mahamat
       
       Berlin taz | Mit einer „Neuen Partnerschaft für Somalia“ und einem
       „Sicherheitspakt“ ist am Donnerstagabend die internationale Londoner
       Somalia-Konferenz zu Ende gegangen. Es bestehe jetzt die Chance auf „eine
       ambitionierte Agenda für somalisch geführte Reformen, unterstützt von der
       internationalen Gemeinschaft“, heißt es in der Abschlusserklärung des
       hochrangigen Gipfeltreffens. Es gehe darum, in Somalia „die Dynamik in
       Richtung auf positiven Wandel und Versöhnung“ voranzutreiben.
       
       Ziel ist, 2021 die ersten freien und allgemeinen Wahlen abhalten zu können
       und bis dahin die verschiedenen faktisch selbständigen Bestandteile
       Somalias in einem föderalen Bundesstaat zusammenzuführen.
       
       Als erster Schritt sieht die Konferenz die Bemühungen, die bewaffneten
       Streitkräfte der verschiedenen Gebiete und Machtzentren in einer nationalen
       Armee (SNA) zu verschmelzen. Dies war in Somalia prinzipiell Mitte April
       vereinbart worden; in London wurde dies konkretisiert.
       
       Ab 1. Juni werden gemäß des neuen „Sicherheitspakts“ die existierenden
       regionalen Armeen Somalias innerhalb von drei Monaten in die existierende
       Regierungsarmee eingegliedert oder aber innerhalb eines Jahres
       demobilisiert.
       
       Ab 2018, wenn die bestehende afrikanische Eingreiftruppe Amisom mit dem
       Abzug aus Somalia beginnt, soll diese neue somalische Armee dann
       stufenweise in die Lage versetzt werden, gegen die islamistischen
       Shabaab-Milizen zu kämpfen; bis dahin ist Amisom für diesen Krieg
       zuständig. Die Umsetzung dieser Sicherheitssektorreform soll auf einem
       weiteren internationalen Somalia-Gipfel im Oktober evaluiert werden.
       
       Die Konferenz stellte sich nicht hinter die Forderung der somalischen
       Regierung nach einer sofortigen Aufhebung des UN-Waffenembargos gegen
       Somalia. Laut Abschlusserklärung verpflichten sich Somalias Partner
       lediglich, das Land im Aufbau „stärkerer Kapazitäten zum Management und zur
       Kontrolle von Rüstungsbeständen“ zu unterstützen. Dies sei eine Bedingung
       dafür, irgendwann in der Zukunft das Embargo aufheben zu können.
       
       12 May 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
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