# taz.de -- Abstimmung in Frankreich: Schlangen vor den Wahllokalen
       
       > Vier Stunden nach Öffnung der Wahlräume liegt die Beteiligung knapp über
       > dem Wert von 2012. Aufgrund der Terror-Gefahr gelten hohe
       > Sicherheitsvorkehrungen.
       
 (IMG) Bild: Wo sie ihr Kreuz macht, ist natürlich geheim: Marine Le Pen bei der Stimmabgabe
       
       Paris afp/dpa | Bei der Präsidentschaftswahl in Frankreich zeichnet sich
       eine rege Beteiligung ab. Das Innenministerium in Paris meldete am
       Sonntagmittag vier Stunden nach Öffnung der Wahllokale eine Beteiligung von
       28,5 Prozent – etwas mehr als bei der letzten Wahl 2012, als zum gleichen
       Zeitpunkt 28,29 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben hatten.
       Vielerorts bildeten sich Schlangen vor den Wahllokalen.
       
       Die französischen Überseegebiete, die teils schon am Samstag votiert
       hatten, sind bei den Zwischenständen nicht eingerechnet. Sie machen aber
       nur einen sehr kleinen Teil der Wähler aus.
       
       Fast 47 Millionen Staatsbürger sind aufgerufen, einen Nachfolger oder eine
       Nachfolgerin von Staatschef François Hollande zu bestimmen. Zur Wahl stehen
       elf Kandidaten. Vier von ihnen haben laut Umfragen realistische Chancen,
       unter die beiden Bestplatzierten zu kommen und damit in die Stichwahl
       einzuziehen: Der europafreundliche, parteilose Ex-Wirtschaftsminister
       Emmanuel Macron, die EU-feindliche Rechtspopulistin Marine Le Pen, der
       Konservative François Fillon und der Linkspartei-Gründer Jean-Luc
       Mélenchon. Amtsinhaber François Hollande tritt nicht erneut an.
       
       Die Wahl findet angesichts der Terror-Gefahr unter hohen
       Sicherheitsvorkehrungen statt. Rund 50.000 Polizisten und Gendarmen sowie
       rund 7000 Soldaten sind im Einsatz. Die letzten Wahllokale schließen um 20
       Uhr, danach werden erste Hochrechnungen erwartet.
       
       Umfragen ließen für die Wahl ein spannendes Rennen erwarten. Beobachter
       waren davon ausgegangen, dass eine niedrige Wahlbeteiligung extremen
       Kandidaten zugute kommen könnte. Weil die Rechtspopulistin Marine Le Pen
       ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft Frankreichs will, gilt die
       Abstimmung als Richtungswahl für Europa. Die endgültige Entscheidung dürfte
       aber erst bei einer Stichwahl in zwei Wochen fallen.
       
       23 Apr 2017
       
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