# taz.de -- Trumps und die Nato: „Nicht mehr obsolet“
       
       > Der US-Präsident hat die Allianz beim Treffen mit Nato-Generalsekretär
       > Jens Stoltenberg gelobt. Das ist eine rhetorische Kehrtwende.
       
 (IMG) Bild: Merkel hat keinen bekommen: Trump setzt zum Handschlag mit Nato-Generalsekretär Stoltenberg an
       
       Washington afp | US-Präsident Donald Trump hat seine Kritik revidiert, dass
       die Nato „obsolet“ sei. Die Militärallianz sei „nicht mehr obsolet“, sagte
       Trump am Mittwoch bei einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens
       Stoltenberg in Washington. Er würdigte die Rolle der Allianz im Kampf gegen
       den „Terrorismus“. Stoltenberg wiederum lobte das „sehr starke Bekenntnis“
       der US-Regierung zur Sicherheit Europas.
       
       Trump hatte kurz vor seinem Amtsantritt die Nato als „obsolet“ bezeichnet,
       was große Sorgen im Kreis der Verbündeten ausgelöst hatte. Seit seinem
       Amtsantritt hat er sich aber bereits wiederholt zu der Allianz bekannt. Bei
       seiner gemeinsamen Pressekonferenz mit Stoltenberg lobte er jetzt die Nato
       dafür, dass sie seit sieben Jahrzehnten ein „Bollwerk des internationalen
       Friedens und der Sicherheit“ sei.
       
       Der US-Präsident erneuerte allerdings seine Forderungen an die Verbündeten,
       ihre Verteidigungsausgaben aufzustocken. Sie müssten „ihre finanziellen
       Verpflichtungen erfüllen und zahlen, was sie schulden“.
       
       Trump bezog sich damit auf die von den Nato-Partnern im Jahr 2014
       vereinbarte Zielsetzung, dass die Wehrausgaben der Mitgliedstaaten binnen
       eines Jahrzehnts zwei Prozent des jeweiligen Bruttoinlandsprodukts (BIP)
       erreichen sollen. Die deutschen Verteidigungsausgaben liegen seit Jahren
       aber nur bei rund 1,2 Prozent des BIP.
       
       Trump hatte Deutschland deshalb nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin
       Angela Merkel (CDU) Mitte März vorgeworfen, den USA und der Nato „riesige
       Summen“ zu schulden. Um Schulden im eigentlichen Sinne handelt es sich aber
       nicht.
       
       Die Kanzlerin hatte Trump bei ihrem Besuch in Washington zugesagt, den
       deutschen Wehretat gemäß der Vereinbarung von 2014 steigern zu wollen.
       Innerhalb ihrer Regierungskoalition ist diese Zielsetzung allerdings
       umstritten.
       
       13 Apr 2017
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
 (DIR) Nato
 (DIR) Jens Stoltenberg
 (DIR) Lesestück Meinung und Analyse
 (DIR) Schwerpunkt Syrien
 (DIR) Rex Tillerson
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Debatte Trumps militärische Außenpolitik: Ganz der Alte
       
       Alle Welt verfolgt die politischen Kurskorrekturen von US-Präsident Donald
       Trump. Wenn überhaupt, dann sind diese rein rhetorisch.
       
 (DIR) US-Außenpolitik unter Donald Trump: Der rätselhafte Präsident
       
       Was will Trump in der Welt? Hat er eine Außenpolitik? Der
       Syrien-Militärschlag macht die Antworten auf diese Fragen nicht einfacher.
       
 (DIR) US-Außenminister reist nach Brüssel: USA justieren ihr Verhältnis zur Nato
       
       Noch vor zwei Monaten hielt Donald Trump die Nato für „obsolet“. Nun will
       Rex Tillerson die Militärhaushalte des Bündnisses aufstocken.