# taz.de -- Jahresbilanz der Bahn: Fahrgastrekord in Fernzügen
       
       > Die DB-Bilanz ist durchwachsen: Das Unternehmen macht 716 Millionen Euro
       > Gewinn, erzielt aber Verluste im Güterverkehr.
       
 (IMG) Bild: Pkw-Fahrer für Züge begeistern klappt schon ganz gut, nur Laster sind immer noch ziemlich beliebt
       
       Berlin taz | Ein ungewöhnlicher Ort für die Präsentation einer
       Konzernbilanz: Die Deutsche Bahn AG lud dazu am Donnerstag in das neue
       ICE-Ausbesserungswerk nach Berlin-Rummelsburg. Also dorthin, wo es nach Öl
       riecht und wo, wie in vielen anderen Werktstätten auch, die Basis für den
       Erfolg des bundeseigenen Mobilitätsunternehmen gelegt wird: Ohne Züge keine
       Fahrgäste und ohne Fahrgäste kein Umsatz und kein Gewinn, so die einfache
       Botschaft. Nach Verlusten im Jahr 2015 konnte die Bahn im vergangenen Jahr
       wieder einen Gewinn einfahren: nämlich 716 Millionen Euro.
       
       „Wir haben die Trendwende geschafft“, sagte der neue Bahnchef Richard Lutz.
       Deshalb wolle er am Kurs seines Vorgängers Rüdiger Grube, der als
       Aufsichtsratschef der Hamburger Hafengesellschaft im Gespräch ist,
       festhalten und vor allem das „Brot-und-Butter-Geschäft“ des Konzerns, den
       Schienenverkehr in Deutschland, stärken. Aber auch das Auslandsgeschäft im
       Bahnverkehr und in der Logistik sei wichtig für den Erfolg des
       Gesamtkonzerns. Ohne diese Auslandsaktivitäten wäre die Bahn heute weniger
       rentabel, sagte Lutz.
       
       Nach einem leichten Minus im Vorjahr stieg die Zahl der Reisenden im Jahr
       2016 um 5 Prozent auf 2,37 Milliarden. Im Fernverkehr gelang ein Plus von
       5,4 Prozent zu einem neuen Höchstwert von 139 Millionen Fahrgästen. Lutz
       führte das auf pünktlichere und sauberere Züge zurück sowie eine
       verbesserte Kundeninformation. Die Bahn hatte im vergangenen Jahr
       allerdings auch die Rabattaktionen für Fahrkarten ausgeweitet. Der Umsatz
       im Fernverkehr stieg mit 2,6 Prozent – auf 4,16 Milliarden Euro – langsamer
       als die Zahl der Reisenden. Mit den Rabatten sollten Kunden gewonnen oder
       zurückgeholt werden, die andernfalls den billigeren Fernbus genutzt hätten.
       
       Schlechter liefen die Geschäfte für die Güterverkehrssparte mit leichten
       Einbußen in Deutschland. Hinzu kamen deutliche Rückgänge in Großbritannien
       und Frankreich. Die Verluste in Großbritannien begründete die Bahn mit dem
       Rückgang bei Kohle- und Stahltransporten.
       
       Der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) begrüßte die Bahnbilanz. Das
       Gesamtergebnis habe sich verbessert, wofür mehr Fahrgäste und mehr
       Zufriedenheit im Fernverkehr gesorgt hätten. Kritisch sei die Situation im
       Schienengüterverkehr. Die Antwort auf die Verluste dort dürfe nicht heißen,
       in diesem Bereich weiter zu streichen und gesundzuschrumpfen.
       
       23 Mar 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
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