# taz.de -- Alternative zum Freihandelsvertrag TPP: Dann halt doch mit China
       
       > Nachdem Donald Trump das transpazifische Freihandelsabkommen abgesagt
       > hat, suchen die Pazifikanrainer nach einer Alternative.
       
 (IMG) Bild: Das Freihandelsabkommen soll den Handel zwischen den Pazifikanrainern verstärken
       
       Buenos Aires taz | Als eine seiner ersten Amtshandlungen hatte der
       US-Präsident Donald Trump das transpazifische Freihandelsabkommen (TPP) vom
       Tisch gewischt. Nun sucht die Region nach Alternativen für das Abkommen –
       und zwar auch unter Beteiligung Chinas. Das Abkommen war einstmals als
       Gegengewicht zu Chinas wachsendem Einfluss in der Region auf den Weg
       gebracht worden.
       
       Im chilenischen Viña del Mar haben sich dazu bis Mittwoch die Außen- und
       Handelsminister von Anrainerstaaten des Pazifischen Ozeans getroffen. Zwölf
       von ihnen – Australien, Brunei, Kanada, Chile, USA, Japan, Malaysia,
       Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam – hatten sich 2015 nach
       jahrelangen Verhandlungen auf das TPP geeinigt. Zusammen machen diese
       Länder rund 40 Prozent der Weltwirtschaft und knapp ein Drittel des
       internationalen Handelsvolumens aus.
       
       Damit das Freihandelsabkommen in Kraft hätte treten können, hätten es bis
       Februar mindestens sechs Staaten ratifizieren müssen, die insgesamt 85
       Prozent des Bruttoinlandsprodukts aller zwölf Mitgliedstaaten ausmachen.
       Ohne die USA war das nicht möglich.
       
       Japan hatte schließlich erklärt, das Abkommen mache ohne die US-Beteiligung
       keinen Sinn. Dagegen hatten die Regierungen von Peru und Chile unmittelbar
       nach Trumps Rückzieher China als Ersatz ins Spiel gebracht.
       
       Neben den TPP-Staaten waren explizit China, Südkorea und Kolumbien nach
       Viña del Mar eingeladen. „Wir müssen realistisch und flexibel sein. Wir
       werden mit allen zusammenarbeiten, die für Öffnung und Integration
       bereitstehen. Wenn es heute China ist, dann ist es China; zu hoffen wäre,
       es seien die USA“, sagte Chiles Außenminister Heraldo Muñoz. Allerdings:
       Formale Abkommen wurden keine vereinbart.
       
       Mit Yin Hengmin schickte China seinen Sonderbeauftragtem für Lateinamerika
       nach Viña del Mar. Außenamtssprecherin Hua Chunying stellte zuvor jedoch
       klar, dass es bei dem Treffen nur um einen Meinungsaustausch über die
       zukünftige Zusammenarbeit im pazifisch-asiatischen Raum gehe.
       Offensichtlich wollte Chinas Regierung das gespannte Verhältnis zu den USA
       nicht weiter anheizen. Die Vereinigten Staaten ihrerseits schickten
       lediglich ihre Botschafterin in Chile.
       
       Das Treffen stieß bei der Zivilgesellschaft in Chile auf Kritik. Für die
       Länder des Südens seien sowohl Trumps Protektionismus im Dienst des
       Kapitals der reichen Länder als auch Freihandel im Dienst der
       transnationalen Konzerne schlecht, erklärte die Freihandelsgegnerin Esteban
       Silva vom Bündnis „Chile Mejor sin TPP“: „Deshalb sagen wir Nein zur
       Wiederbelebung des TPP, in welcher Form auch immer.“
       
       16 Mar 2017
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Jürgen Vogt
       
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