# taz.de -- Vorherrschaft im Südchinesischen Meer: China baut Militärstützpunkte aus
       
       > Militärische Eskalation? Die USA sehen die Präsenz Chinas im
       > Südchinesischen Meer kritisch: Ein Drittel der weltweiten Seetransporte
       > führt durch das Gebiet.
       
 (IMG) Bild: Sind doch nur zivile Flugzeuge auf dem Fiery Cross Atoll im Südchinesischen Meer, oder?
       
       Peking/Washington rtr | China treibt trotz Warnungen der USA den
       militärischen Ausbau seiner Stützpunkte auf künstlichen Inseln [1][im
       Südchinesischen Meer] voran. Damit untermauert das Land seinen
       Gebietsanspruch in einer der wichtigsten Schifffahrtsregion der Welt.
       „China führt normale Bautätigkeiten auf seinem eigenem Territorium aus“,
       erklärte ein Sprecher des Außenministeriums am Mittwoch in Peking mit Blick
       auf US-Berichte, die Inseln würden aufgerüstet. „Das beinhaltet die
       Verlegung geeigneter Verteidigungsmöglichkeiten, wie es dem normalen Recht
       nach internationalen Gesetzen für souveräne Staaten entspricht.“
       
       Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat die Aktivitäten im
       Südchinesischen Meer als illegal kritisiert. Ob und wie die USA auf die
       jüngsten Entwicklungen reagieren, ist unklar. Ein Sprecher des
       Verteidigungsministeriums wiederholte zunächst nur die bekannte Forderung,
       dass das Südchinesische Meer nicht militarisiert werden dürfe.
       
       Zwei Vertreter der US-Regierung sagten Reuters, auf den Inseln stünden fast
       zwei Dutzend Gebäude kurz vor ihrer Fertigstellung, in denen offensichtlich
       Flugabwehrraketen mit großer Reichweite stationiert werden könnten. Die
       Betonbauten auf den Riffen Subi, Mischief und Fiery Cross verfügten über
       einfahrbare Dächer. Dies könne als militärische Eskalation gewertet werden.
       Ein Geheimdienstvertreter sagte, die Gebäude seien jenen ähnlich, in denen
       Raketenbatterien untergebracht seien. Dem zweiten Insider zufolge sind die
       Gebäude offensichtlich 20 Meter lang und zehn Meter hoch.
       
       Die Volksrepublik erhebt Ansprüche auf fast das gesamte Südchinesische Meer
       und streitet deswegen seit Jahren mit Anrainerstaaten. Ein Drittel der
       weltweiten Seetransporte führt durch das Gebiet. Die Riffe Subi, Mischief
       und Fiery gehören zur Spratly-Inselkette. Dort hat China bereits auf
       künstlichen Inseln Landebahnen angelegt, was internationale Spannungen
       auslöste.
       
       US-Außenminister Rex Tillerson sagte kurz vor seinem Amtsantritt im Januar,
       China sollte der Zugang zu den künstlichen Inseln verwehrt werden. Später
       schlug er versöhnlichere Töne an. So betonte er zuletzt in einem Telefonat
       mit dem wichtigsten Diplomaten der Volksrepublik, Yang Jiechi, die
       Bedeutung konstruktiver Beziehungen, wie das Außenamt am Dienstag in
       Washington mitteilte. Am Freitag hatte Tillerson erstmals seinen Kollegen
       Wang Yi am Rande des G20-Außenministertreffens in Bonn getroffen.
       
       22 Feb 2017
       
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