# taz.de -- Brand in Oakland: Wenn Gentrifizierung tötet
       
       > In einem illegalen Club sterben bei einem Brand mehr als 30 Menschen.
       > Warum das nicht die Schuld der Veranstalter ist.
       
 (IMG) Bild: Menschen trauern um die Opfer in Oakland
       
       Es sollte eine lange Partynacht werden am Freitag in Oakland – mit
       verschiedenen DJs und einem Auftritt der Band „Golden Donna“. Doch um kurz
       nach 23 Uhr bricht ein Feuer aus. Mindestens 33 Menschen sterben dabei,
       zwei Dutzende werden noch vermisst. Die Brandursache ist unklar.
       
       Veranstaltungsort war das „Ghost Ship“ – ein Lagerhaus, in dem 18
       Künstler_innen illegal gewohnt und Veranstaltungen organisiert haben
       sollen. Laut Feuerwehr glich das Haus einem Labyrinth. Es gab weder
       genügend Notausgänge noch Sprinkleranlagen, die Brandschutzverordnung wurde
       nicht erfüllt.
       
       Jetzt wird nach Schuldigen gesucht: Die Künstler_innen, weil sie dort
       illegal wohnen und sich selbst und andere dadurch in Gefahr begeben? Die
       Polizei, die von dem Haus wusste und es nicht räumen ließ?
       
       Die Bay Area, früher ein Zuhause für Literat_innen und Musiker_innen,
       bietet heute vor allem Raum für Techfirmen und Besserverdienende. Die
       Mieten sind für Künstlerinnen häufig nicht zu bezahlen. Da bleibt das
       Besetzen leerstehender Häuser meist die einzige Alternative.
       
       Problem größer als Oakland 
       
       Die Sängerin Kimya Dawson, die selbst schon häufig auf illegalen
       Veranstaltungen performt hat, spricht das Problem in einem
       [1][Facebook-Post] an: „Es gibt nicht genügend Plätze für uns, um zusammen
       zu kommen.“ Dabei spielen nicht nur hohe Mieten eine Rolle, sondern auch
       Missstände in der Clubszene. Fehlende Inklusion und Toleranz machen diese
       Orte für sie noch unsicherer als ein illegal besetztes Haus.
       
       Diese Problematik, dass jungen und mittellosen Künstler_innen kein Raum
       gegeben wird, gibt es nicht nur in der Bay Area. Sondern überall, wo
       Gentrifizierung ungenügend reguliert wird – ob in New York, London oder
       Berlin.
       
       Dabei ist es gerade diese künstlerische Szene, die Städte lebenswert und
       attraktiv macht. An Akteur_innen mangelt es dabei nicht, was fehlt, ist
       eine Politik, die beides zu liefern bereit ist: Freiraum und Sicherheit.
       
       5 Dec 2016
       
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 (DIR) [1] https://www.facebook.com/kimya.dawson.3/posts/10155078384918132
       
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 (DIR) Carolina Schwarz
       
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