# taz.de -- Ende der Waffenruhe: Neue Kämpfe in Aleppo
       
       > Drei Tage hielt die Waffenruhe. Trotzdem konnten Hilfsorganisationen kaum
       > Verletzte und Verwundete aus Aleppo bringen. Nun kehrt der Horror zurück.
       
 (IMG) Bild: Wieder Kämpfe in Aleppo – bzw. in dem, was davon übrig ist
       
       Damaskus dpa | Nur wenige Stunden nach dem Auslaufen einer Waffenruhe sind
       die Kämpfe in der nordsyrischen Metropole Aleppo erneut ausgebrochen. Die
       Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete am Samstag von
       schwerem Artilleriebeschuss und Gefechten entlang der Frontlinie zwischen
       dem Osten und Westen der geteilten Stadt. Zudem habe es erneut Luftangriffe
       gegeben. Berichte über Tote oder Verletzte lagen zunächst nicht vor.
       
       Am Samstagabend (18 Uhr MESZ) war eine dreitägige, von Syriens Verbündetem
       Russland [1][ausgerufene Waffenruhe] zu Ende gegangen. Die Gewalt in der
       zwischen Regimetruppen und Rebellen geteilten Stadt war anschließend
       deutlich zurückgegangen. Dennoch konnten internationale Hilfsorganisationen
       nicht wie geplant Verletzte und Kranke aus dem von Rebellen kontrollierten
       Ostteil [2][der Stadt herausbringen].
       
       Die Sicherheitslage habe dies nicht zugelassen, sagte eine Sprecherin des
       Internationalen Komitees des Roten Kreuzes der Deutschen Presse-Agentur.
       Immer wieder habe es Beschuss durch Granaten und Scharfschützen gegeben.
       Ein sicherer Zugang sei für die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen nicht
       möglich gewesen.
       
       Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) [3][sagte der Welt am
       Sonntag mit Blick auf Russland]: „Moskau, als wichtigster Unterstützer des
       Regimes, muss weiter seinen Einfluss geltend machen, damit eine tragfähige
       Übereinkunft für Aleppo und letztlich ein Waffenstillstand für ganz Syrien
       möglich wird.“ Alle Beteiligten seien in der Pflicht, auch die Kämpfer vor
       Ort und diejenigen in der Region, deren Stimme Gewicht hat. „Die
       Menschlichkeit gebietet es, die verheerende Lage der Menschen in Aleppo zu
       lindern.“
       
       Aleppo ist die am heftigen umkämpfte Stadt im syrischen Bürgerkrieg. Die UN
       schätzen, dass im Ostteil der Stadt bis zu 300.000 Menschen festsitzen.
       
       23 Oct 2016
       
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