# taz.de -- Offensive im Irak: IS-Angriff auf Kirkuk abgewehrt
       
       > Der IS hat es nicht geschafft, Kirkuk zu erobern. Die irakischen Truppen
       > setzen derweil ihren Vormarsch Richtung Mossul fort.
       
 (IMG) Bild: Menschen begutachten den Schaden, den der IS in Kirkuk hinterlassen hat
       
       Kirkuk ap | Nach heftigen Kämpfen haben irakische Sicherheitskräfte den
       Angriff der Terrormiliz Islamischer Staat auf die Stadt Kirkuk abgewehrt.
       Alle Angreifer seien getötet worden, einige hätten sich selbst in die Luft
       gesprengt, teilte die irakische Polizei am Samstag mit. Die Armee setzte
       ihren Vormarsch Richtung IS-Hochburg Mossul fort. Die Truppen hätten sich
       mittlerweile der Stadt Hamdanija genähert, teilte das gemeinsame
       Militäreinsatzkommando mit.
       
       Der IS hat die Zufahrtswege nach Mossul stark vermint. Die irakischen
       Truppen kämpfen auf ihren Weg in die zweitgrößte Stadt des Landes mit an
       den Straßen deponierten Bomben, Scharfschützen und Selbstmordattentätern.
       Sie sind nun rund 15 Kilomter von Mossul entfernt. Es wird erwartet, dass
       die Operation Wochen, wenn nicht Monate dauern wird.
       
       Die irakische Polizei teilte mit, nach den Kämpfen mit IS-Kämpfern sei es
       am Morgen in Kirkuk in der Gegend um die Verwaltungsgebäude ruhig
       geblieben. Dort hatten am Vortag und in der Nacht die schwersten Kämpfe
       stattgefunden. Die Angreifer töteten 13 Arbeiter eines Kraftwerks nördlich
       der kurdisch kontrollierten Stadt, darunter vier Iraner, wie es hieß.
       Darüber hinaus wurde ein örtlicher Fernsehreporter in der Stadt von einem
       Heckenschützen getötet. Unklar blieb, wie viele Kämpfer bei dem Angriff
       dabei waren.
       
       Kirkuk liegt gut 170 Kilometer südöstlich der IS-Hochburg Mossul, auf die
       Regierungstruppen und kurdische Kämpfer seit Beginn einer Großoffensive am
       Montag vorrücken. Beobachter werteten den Angriff in Kirkuk als Versuch des
       IS, die Schlacht in die Gebiete seiner Gegner zu tragen. Die Extremisten
       verübten in den vergangenen Wochen und Monaten auch immer wieder Anschläge
       in der Hauptstadt Bagdad, um das Vertrauen in die irakische
       Zentralregierung zu untergraben.
       
       ## Verteidigungsminister Carter besucht Irak
       
       US-Verteidigungsminister Ashton Carter kam zu einem Truppenbesuch in den
       Irak. Er wolle sich mit seinen Kommandeuren treffen, um sich über die
       Fortschritte der vor wenigen Tagen begonnenen Großoffensive der irakischen
       Streitkräfte auf Mossul zu informieren. Vor kurzem hatte Carter
       angekündigt, es gebe eine grundsätzliche Einigung mit der Türkei über ihre
       Hilfe in der Schlacht um Mossul. Der Konflikt zwischen der Türkei und dem
       Irak darüber könne gelöst werden.
       
       Die Türkei beharrt darauf, bei dem Einsatz mitzumachen. Das lehnt der Irak
       ab. Er forderte Ankara bereits mehrfach auf, die nördlich von Mossul
       stationierten türkischen Truppen abzuziehen. Seit Dezember bilden dort rund
       500 Soldaten sunnitische und kurdische Kämpfer aus.
       
       Carter reist zum dritten Mal in diesem Jahr in den Irak. Die US-Truppen
       trainieren und beraten die irakischen Streitkräfte. Darüber hinaus
       unterstützt die US-geführte Koalition die irakische Armee und kurdische
       Truppen bei ihrem Vormarsch auf Mossul aus der Luft. In der Nähe von Mossul
       war vor zwei Tagen ein US-Soldat ums Leben gekommen.
       
       22 Oct 2016
       
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