# taz.de -- AfD-Landesverband Saarland: Am Hakenkreuzorden verheddert
       
       > Die Bundesspitze wollte den Verband wegen Kontakten zu Rechtsextremen
       > auflösen. Das Bundesschiedsgericht sah das allerdings anders.
       
 (IMG) Bild: Die saarländische AfD scheint unerschütterlich
       
       BERLIN taz | Nach den vergangenen Landtagswahlen war die Reaktion der
       AfD-Bundesspitze stets so: Frauke Petry und Jörg Meuthen traten in Berlin
       vor die Presse, freuten sich über den neuen Erfolg und verkündeten das
       Ziel, im September 2017 in den Bundestag einzuziehen. Im März, wenn das
       Saarland einen neuen Landtag wählt, könnte es anders kommen. In einer Mail
       an die Mitglieder haben Petry und Meuthen im Namen des Bundesvorstands den
       saarländischen Landesvorstand aufgefordert, nicht an der Wahl teilzunehmen
       und die Kandidatenlisten zurückzuziehen: „Dieser Schritt sollte mit
       Rücksicht auf die Gesamtpartei im wichtigen Wahljahr 2017 erfolgen.“
       
       Die AfD-Spitze reagiert damit auf eine Entscheidung des
       Bundesschiedsgerichts der Partei vom Wochenende. Dieses hatte entschieden,
       den Landesverband Saar nicht aufzulösen, obwohl der Bundesvorstand dies
       „aufgrund schwerwiegender Verstöße gegen die politische Zielsetzung und die
       innere Ordnung der Partei“ beschlossen hatte. Der Bundesparteitag war Ende
       April dieser Auffassung mehrheitlich gefolgt. Der Grund: Kontakte zu
       Rechtsextremisten von Landeschef Josef Dörr und auch von seinem Vize Lutz
       Hecker. Diese riefen das Schiedsgericht der Partei an – mit Erfolg.
       
       Zwar habe das Gericht den Anschuldigungen gegen Dörr und Hecker geglaubt,
       sagte Bundesvorstandsmitglied Dirk Driesang der taz. Die Auflösung des
       Landesverbands sei aber als „unverhältnismäßig“ eingestuft worden, weil
       sonst der ganze Landesverband für die Vorsitzenden in Mithaftung genommen
       worden wäre. „Aber im gesamten Landesvorstand gab es einen Mangel an
       Selbstreflexion“, so Driesang. Gegen Dörr und Hecker laufen nun noch
       Parteiausschlussverfahren.
       
       „Natürlich werden wir zur Wahl antreten“, sagt Landessprecher Rudolf
       Müller. Ganz vorn unten den Kandidaten: Dörr, Hecker und auch Müller
       selbst. Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft Saarbrücken, weil er in
       seinem Geschäft Hakenkreuzorden verkauft hatte. Alle drei haben gute
       Chancen, im Frühjahr in den Landtag einzuziehen.
       
       1 Nov 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sabine am Orde
       
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