# taz.de -- Streit um Tötung von IS-Propagandist: Wer hat al-Adnani getötet?
       
       > Der IS-Kader al-Adnani soll getötet worden sein. Von einem russischen
       > Bomber, sagt Moskau. Von der US-geführten Koalition, sagt Washington.
       
 (IMG) Bild: Russland zufolge hat ein Jagdbomber vom Typ Su-34 die IS-Stellungen angegriffen (Symbolbild)
       
       Moskau dpa | Syriens enger Verbündeter Russland hat den tödlichen Angriff
       auf IS-Sprecher Abu Mohammed al-Adnani für sich beansprucht. Der
       Propagandachef des „Islamischen Staates“ (IS) habe zu einer Gruppe von bis
       zu 40 Mitgliedern der Terrormiliz gehört, die bei russischen Luftangriffen
       in der Provinz Aleppo getötet worden seien, teilte das
       Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mit.
       
       Dass Al-Adnani unter den Toten sei, gehe aus Informationen der
       Geheimdienste hervor, teilte das Ministerium der Agentur Interfax zufolge
       mit.
       
       Zuvor hatten die USA mitgeteilt, Kräfte der US-geführten Koalition hätten
       am Dienstag einen „Präzisionsschlag“ gegen al-Adnani verübt. Sein Tod wurde
       aber von Washington zunächst nicht bestätigt. Der IS selbst hatte diesen
       verkündet.
       
       Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge hatte ein Jagdbomber vom
       Typ Su-34 IS-Stellungen angegriffen. „Der Schlag gegen al-Adnani ist ein
       großer Erfolg des russischen Militäreinsatzes“, sagte der Chef des
       Verteidigungsausschusses in Moskau, Wladimir Komojedow.
       
       ## Terror-Experte: IS deutlich geschwächt
       
       Nach Expertenansicht bedeutet der Tod al-Adnanis eine deutliche Schwächung
       für die Extremisten. Al-Adnani habe an der Spitze einer kleinen Einheit
       gestanden, die Terroroperationen in der ganzen Welt geplant habe, unter
       anderem in Paris und Brüssel, sagte der Terror-Experte der Berliner
       Stiftung Wissenschaft und Politik, Guido Steinberg, am Mittwoch. „Es ist
       eine wichtige Nachricht für Europa, dass der Chef dieser Einheit getötet
       wurde.“
       
       Der irakische IS-Experte Hischam al-Haschimi erklärte, der Tod al-Adnanis
       werde sich auf Operationen im Ausland, die Rekrutierung von Kämpfern und
       die Finanzierung auswirken. Geschwächt würden die Dschihadisten vor allem
       in Syrien, wo al-Adnani sich aufhielt.
       
       Steinberg erklärte weiter, der Verlust einer einzelnen Person sei zwar für
       die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nicht entscheidend, seit 2014 seien
       jedoch zahlreiche Führungsmitglieder ums Leben gekommen. „Fast alle, die
       Rang und Namen hatten, wurden getötet“, sagte der Islamwissenschaftler.
       „Die Nachrücker haben nicht mehr das Format. Es herrscht offensichtlich ein
       Personalmangel.“
       
       Die Terrorgefahr werde jedoch nur langfristig abnehmen, wenn noch mehr
       Anführer getötet würden. Wichtiger sei dabei der Verlust von
       Reisemöglichkeiten für IS-Anhänger, sagte Steinberg. „Dass der IS die
       nordsyrische Grenzstadt Dscharablus verloren hat, halte ich für einen
       großen Rückschlag.“ Die türkische Armee und syrische Rebellen [1][hatten
       Dscharablus vor einer Woche unter ihre Kontrolle gebracht].
       
       31 Aug 2016
       
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       sein.