# taz.de -- Ranking von Greenpeace: Mode geht auch ohne Gift
       
       > H&M ist top, Esprit ist flop. Der Preis der Kleidung verrät wenig über
       > die Produktion, zeigt ein neues Ranking von Greenpeace.
       
 (IMG) Bild: Unmengen von Chemikalien werden bei der Herstellung von Kleidung eingesetzt
       
       Berlin taz | Auch Billigketten können Kleider ohne Gift produzieren. Das
       zeigt das neue Ranking von Modemarken, das die Umweltorganisation
       Greenpeace im Rahmen seiner „Detox-Kampagne“ am Dienstag in Hamburg
       veröffentlicht hat. Ganz oben stehen die spanische Kette Inditex, H&M aus
       Schweden sowie die italienische Marke Benetton. Sie seien „Trendsetter für
       eine saubere Textilproduktion“, sagt Chemikalienexperte Manfred Santen von
       Greenpeace.
       
       Die Wettbewerber Esprit aus Ratingen, die US-Firmen Nike und Victoria’s
       Secret sowie der chinesische Sportausrüster LiNing hingegen produzierten
       „weiterhin mit giftigen Chemikalien“, moniert Santen. Sie bilden die
       Schlusslichter der 19 untersuchten Unternehmen. Sie zeigten keine
       Bereitschaft, ihre Produktionsabläufe umzustellen. „Bis 2020 schaffen sie
       es nicht, giftfreie Mode zu garantieren“, so Santen.
       
       Dazu haben sich aber alle Teilnehmer an der „Entgiftungskampagne“
       verpflichtet. Sie wurde 2011 von Greenpeace gestartet, inzwischen haben
       sich laut Angaben der Organisation 76 Firmen angeschlossen. Sie
       repräsentieren rund 15 Prozent der globalen Textilproduktion.
       
       Die setzt entlang der gesamten Herstellungskette auf eine Unmenge von
       Chemikalien – vom Anbau von Rohstoffen wie Baumwolle oder der Produktion
       von Kunstfasern aus Erdöl, über die Spinn- und Webprozesse bis hin zum
       Färben oder Imprägnieren. Zum Teil sind sie giftig, wie zum Beispiel per-
       oder polyfluorierte Chemikalien (PFC), die schädlich unter anderem für
       Gewässerorganismen sind.
       
       ## Die Outdoorbranche bereitet Probleme
       
       Große Probleme bereitet seit Langem die Outdoorbranche mit ihren verwöhnten
       Kunden. Die wollen nicht nur Kleidung, die extrem wasserdicht ist;
       fettabweisend soll sie auch noch sein. Die Kombination gelingt bislang nur
       mit Fluorchemie. Allerdings arbeiten beinahe alle Hersteller an
       Alternativen zu den PFCs, getrieben von zunehmend kritischen Verbrauchern
       und dem Gesetzgeber, der einige dieser Chemikalien verbieten möchte.
       
       Mit dem Hersteller Gore kündigte am Dienstag ein Branchenriese an, seine
       Kollektion um PFC-freie Produkte zu erweitern. In zwei Jahren sollen sie im
       Handel erhältlich sein. Dies sei das „erste Ergebnis der im vergangenen
       Jahr angekündigten Investition von über 15 Millionen US-Dollar in die
       Erforschung innovativer Materiallösungen bis ins Jahr 2020“, schreibt Gore
       in einer Presseerklärung. Giftfrei geht also, wenn der Hersteller es will.
       
       5 Jul 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Heike Holdinghausen
       
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