# taz.de -- „Volksentscheid Fahrrad“ in Berlin: Auch die Initiative will verhandeln
       
       > Lange haben sie abgeblockt, doch nun sind die Initiatoren des
       > „Volksentscheids Fahrrad“ auf ein Gesprächsangebot des Verkehrssenators
       > eingegangen.
       
 (IMG) Bild: So viele Radler sind auf Berlins Straßen unterwegs
       
       Berlin taz | Die Initiatoren des sogenannten Fahrrad-Volksentscheids wollen
       nun doch mit dem Senat Verhandlungen aufnehmen. Sie akzeptierten am Freitag
       ein Gesprächsangebot von Verkehrssenator Andreas Geisel (SPD). „In den
       Gesprächen wollen wir Herrn Geisel das Radverkehrsgesetz erklären und
       Missverständnisse ausräumen“, erläuterte Mit-Initiator Heinrich
       Strößenreuther.
       
       Zuletzt hatten sich die Fronten eher verhärtet. Schon beim
       [1][Streitgespräch in der taz] Anfang Mai hatten beide Seiten wenig
       Verständnis für die Argumentation der jeweiligen Gegenseite gezeigt.
       Staatssekretär Christian Gaebler, zuständig für Verkehr, hatte der
       Initiative vorgeworfen, ihr Gesetzentwurf würde nicht funktionieren, weil
       die politischen Verantwortlich- und Zuständigkeiten falsch eingeschätzt
       würden. Die Initiative hatte der Senatsverwaltung Untätigkeit vorgeworfen.
       
       Mit diesen Positionen waren beide Seiten in die Sammelphase für die für die
       erste Stufe des Volksbegehrens nötigen 20.000 Unterschriften gegangen. Am
       Freitag erklärte Strößenreuther nun: „Wir wollen erfahren, welche konkreten
       Vorstellungen der Senat zur massiven Beschleunigung des Ausbaus des
       Radverkehrs bis 2025 in den Dialog einbringen will.“
       
       Am Freitag war auch der letzte Tag der Unterschriftensammlung. In der Woche
       zuvor hatten Mitglieder und Sympathisanten der Initiative bei der
       Sternfahrt der Radler am Sonntag und im morgendlichen Berufsverkehr erneut
       vermutlich tausende Unterschriften zusammen bekommen. Allgemein wird
       erwartet, dass letztlich deutlich mehr als die benötigten Unterschriften
       gesammelt wurden.
       
       Die Initiative schweigt sich bisher dazu aus und nennt selbst keine
       Schätzungen. Am kommenden Dienstag wollen sie auf einer Pressekonferenz das
       Sammelergebnis präsentieren.
       
       Die Fahrrad-Aktivisten wollen den Senat zwingen, mehr für Radler zu tun.
       Unter anderem verlangen sie breite Radwege an jeder Hauptstraße, mehr
       Stellplätze und 100 Kilometer Radschnellwege innerhalb von acht Jahren. Wie
       vorab erwartet liegen die Kostenschätzung weit auseinander: Der Senat
       rechnet mit Kosten von bis zu zwei Milliarden Euro, die Initiative
       lediglich mit 320 Millionen Euro.
       
       10 Jun 2016
       
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