# taz.de -- Flüchtlings-Camp in Hannover geräumt: Einigung mit Pfefferspray
       
       > Während die Refugees vom Protestcamp am Weißekreuzplatz im Gespräch mit
       > dem Bezirksbürgermeister waren, räumte die Polizei das Camp
       
 (IMG) Bild: Wurden „einvernehmlich“ geräumt: Sudanisische Refugees beim Protestcamp am Weißekreuzplatz
       
       Hamburg taz | Die Polizei spricht von einer „einvernehmlichen Einigung“,
       der Flüchtlingsrat von einer „gewaltsamen Räumung“, die ein „fatales
       Zeichen“ sei: Am Dienstag und Mittwoch wurde nach zwei Jahren des Protests
       das Refugee-Camp am Weißekreuzplatz in Hannover beendet. Bis zu hundert
       sudanische Geflüchtete hatten dort Zelte errichtet, um auf ihre schlechten
       Lebensbedingungen aufmerksam zu machen und die Abschaffung der Asylgesetze
       zugunsten der Durchsetzung von Menschenrechten zu fordern.
       
       Die Polizei begründet die Räumung so: Bei einer Routinekontrolle sei in dem
       Camp niemand angetroffen worden. Das verstößt gegen das Versammlungsrecht –
       es müssen immer mindestens zwei Personen anwesend sein.
       
       Dass dies am Dienstagabend nicht der Fall war, lag allerdings daran, dass
       die Geflüchteten sich gegenüber im Kulturzentrum „Pavillon“ im Gespräch mit
       Bezirksbürgermeister Michael Sandow befanden. Es ging darum, wie es mit dem
       Protest weitergehen könnte.
       
       Derweil entfernte die Polizei Stangen und Leinen von den Zelten, sodass
       diese in sich zusammenbrachen. „So sollte auch optisch dargestellt werden,
       dass die Versammlung am Weißekreuzplatz beendet ist“, erklärte ein
       Polizeisprecher der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Anschließend habe
       man sich einvernehmlich geeinigt, das Camp zu beenden, so eine
       Polizeisprecherin. Am Mittwoch rückte die Müllabfuhr an, um die Reste vom
       Platz zu räumen.
       
       Einige Geflüchtete versuchten, dies durch eine Sitzblockade zu verhindern.
       Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Nach Angaben des Flüchtlingsrats
       erlitt ein Aktivist Knieverletzungen, ein anderer wurde ohnmächtig.
       
       29 Apr 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Katharina Schipkowski
       
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