# taz.de -- Antisemitismus-Vorwurf: Flüchtlingsprojekt distanziert sich
       
       > Nach der Absage von Fördergeldern hat das Flüchtlingsprojekt „Refugee
       > Club Impulse“ Rassismus- und Antisemitismusvorwürfe zurückgewiesen.
       
 (IMG) Bild: Al-Quds-Demo in Berlin
       
       Das in die Kritik geratene Flüchtlings-Theaterprojekt Refugee Club Impulse
       (RCI) wehrt sich gegen Antisemitismus- und Rassismusvorwürfe. „Wir stellen
       uns gegen jede Form von Antisemitismus und anderen Rassismus“, sagte der
       Mitbegründer des RCI, Ahmed Shah, am Freitag auf einer Pressekonferenz. In
       der vergangenen Woche waren Vorwürfe gegen laut geworden, zwei Leiterinnen
       des RCI hätten sich an antiisraelischen Demonstrationen beteiligt.
       
       Konkret geht es um Nadia und Maryam Grassmann, die auf der jährlichen
       israelfeindlichen Demonstration zum Al-Quds-Tag gesehen worden waren. Die
       beiden Schwestern sind zentrale Figuren des Theaterprojekts. „Aufgrund der
       Geschehnisse distanzieren wir uns von der Al-Quds-Veranstaltung und werden
       an dieser nicht mehr teilnehmen“, teilten sie am Freitag in einer
       schriftlichen Stellungnahme mit. Persönlich anwesend waren die Schwestern
       nicht, da sie nach eigener Aussage den Fokus von sich weg und zurück auf
       das Projekt richten wollen.
       
       Vergangene Woche hatte die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Mitte einen mit
       insgesamt 100.000 Euro dotierten Antrag auf Senatsförderung zurückgezogen,
       bis die Vorwürfe geklärt sind. Dies wird von den beiden Leiterinnen
       unterstützt: „Ein Klärungsprozess gemeinsam mit der AWO ist unabdingbar.“
       Nadia und Maryam Grassmann boten zudem, dass sie ihre Ämter zur Verfügung
       stellen würden, wenn die Fortführung ihrer Arbeit „eine existenzielle
       Belastung für den RCI“ darstelle.
       
       ## Aufklärung hat Priorität
       
       „Das Problem ist nicht erledigt, wenn Köpfe rollen“, sagte indes Ahmed
       Shah. Der Aufklärungsprozess solle jetzt Priorität haben und nicht via
       Presse, sondern in direkten Gesprächen erfolgen. Shah betonte jedoch, dass
       die Teilnahme an einer Demonstration eine Privatangelegenheit der beiden
       Schwestern sei. Viele Beteiligte des RCI hätten im Verlauf der aktuellen
       Debatte zum ersten Mal überhaupt von der Existenz der Demonstration aus
       Anlass des Al-Quds-Tags gehört.
       
       22 Apr 2016
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sophie Schmalz
       
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