# taz.de -- Wieder erste Passagierflüge in Brüssel: Nach den „dunkelsten Tagen“
       
       > Der Passagierverkehr am Brüsseler Flughafen soll teilweise wieder
       > anlaufen. Bei einer Demo gegen Islamophobie wurden mehrere Personen
       > festgenommen.
       
 (IMG) Bild: Mehr Kontrollen geplant: In Brüssel sollen künftig auch Autos stichprobenartig überprüft werden
       
       Brüssel ap | Der bei den Terroranschlägen von Brüssel beschädigte Flughafen
       wird am Sonntag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wieder eröffnet.
       Zunächst werde es am Airport Zaventem nur einen eingeschränkten
       Passagierverkehr geben, sagte Flughafen-Chef Arnaud Feist am Samstag. Bis
       zu den Sommerferien Ende Juni oder Anfang Juli werde der Betrieb
       hoffentlich wieder bei voller Kapazität laufen.
       
       Der Flughafen war seit den Anschlägen vom 22. März geschlossen. Die drei
       Selbstmordattentäter töteten dort 16 Menschen und 16 weitere in einer
       U-Bahnstation. 270 Menschen wurden verletzt.
       
       Feist nannte es ein „Zeichen der Hoffnung“, dass der Flughafen keine zwei
       Wochen nach den Anschlägen und „den dunkelsten Tagen in der Geschichte der
       Luftfahrt in Belgien“ wieder geöffnet sei. Dem Sender RTBF sagte der
       Flughafenchef, dass nach ersten Reparaturen in der beschädigten Abflughalle
       rund 800 Passagiere pro Stunde abgefertigt werden könnten. Das wären 20
       Prozent der bisherigen Kapazität. Am Flughafen von Brüssel starteten und
       landeten vor den Anschlägen 6.000 Flüge pro Tag. Die ersten Flüge am
       Sonntag würden von Brussels Airlines durchgeführt, und zwar nach Faro,
       Turin und Athen, sagte Feist.
       
       Die Passagiere müssen sich dabei auf schärfere Sicherheitskontrollen
       einstellen. Unter anderem sollen sie und ihr Gepäck durch eine
       Sicherheitskontrolle, bevor sie das Flughafengebäude betreten, wie ein
       Polizeisprecher sagte. Auch stichprobenartige Kontrollen von Autos seien
       geplant. Die Attentäter hatten die Abfertigungshalle mit Koffern mit
       Sprengsätzen und Nägeln betreten können.
       
       Bei einer Demonstration vor der Börse in Brüssel wurden am Samstag rund
       zwei Dutzend Personen festgenommen. Sie waren trotz eines
       Demonstrationsverbots gegen Islamophobie auf die Straße gegangen. Polizei
       und Militär patrouillierten auch im Viertel Molenbeek, wo rechte
       Demonstranten eine Kundgebung gegen Muslime angekündigt hatten.
       
       Molenbeek war das Wohnviertel von mehreren der Attentäter von Paris im
       November und in Brüssel vor fast zwei Wochen. In Zusammenhang mit einem
       weiteren, mutmaßlich vereitelten Anschlag erließ die belgische
       Bundesstaatsanwaltschaft am Samstag Haftbefehl gegen einen 33-jährigen
       Belgier. Er werde der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung
       verdächtigt, hieß es in einer Erklärung. Seine Verhaftung steht im
       Zusammenhang mit der Festnahme des Franzosen Reda K. nördlich von Paris
       vergangene Woche. Dieser stand nach Angaben der Pariser Staatsanwaltschaft
       unmittelbar vor einen Anschlag.
       
       3 Apr 2016
       
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