# taz.de -- Tod eines Asylbewerbers in Dresden: Fünf Jahre Haft für den Täter
       
       > Zunächst war über ein fremdenfeindliches Motiv spekuliert worden. Dann
       > stellte sich heraus, dass ein Landsmann den 20-Jährigen getötet hat.
       
 (IMG) Bild: Am Tatort standen kurz nach der Tat Blumen und Kerzen.
       
       Dresden dpa | Zehn Monate nach dem gewaltsamen Tod des Asylbewerbers Khaled
       aus Eritrea in Dresden ist ein 27-Jähriger Landsmann des Opfers zu fünf
       Jahren Haft verurteilt worden.
       
       Das Landgericht Dresden sprach den Angeklagten am Freitag wegen Totschlags
       in einem minder schweren Fall schuldig. Mit dem Urteil blieb das Gericht
       drei Jahre unter dem von der Staatsanwaltschaft beantragten Strafmaß.
       
       Die Richter gingen von einer Notwehrsituation aus. Allerdings spreche für
       den Tötungsvorsatz, dass dem 27-Jährigen wohl durchaus klar gewesen sei,
       ein Messer in der Hand zu halten. Er hat laut Richterin Birgit Wiegand
       mehrfach und mit „Wucht“ in den Hals- und Brustbereich gestoßen.
       
       Der Beschuldigte, der wie das 20 Jahre alte Opfer aus Eritrea stammt, hatte
       im Januar dieses Jahres nach einem Streit mit Khaled auf diesen
       eingestochen. Die Verteidiger hatten Freispruch gefordert und dies mit
       Notwehr begründet. Eine Woche hat die Verteidigung Zeit, in Revision zu
       gehen. „Wir denken darüber nach, die Entscheidung ist noch nicht
       getroffen“, sagte Verteidiger Andreas Boine.
       
       Der Fall hatte zunächst als mögliche Tat von Rechtsextremisten Aufsehen
       erregt, ehe er sich als tödlicher Streit unter Landsleuten aufklärte.
       
       6 Nov 2015
       
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