# taz.de -- Proteste in Garzweiler: NRW macht Druck auf WDR
       
       > Abgeordnete von CDU und SPD kritisieren die Berichterstattung über die
       > Braunkohle-Proteste. Der WDR hätte Straftaten gerechtfertigt.
       
 (IMG) Bild: Ist der WDR zu unkritisch mit den Aktivisten umgegangen?
       
       BERLIN taz | Die Berichterstattung um die „Ende Gelände“-Proteste im
       Braunkohletagebau Garzweiler beschäftigen nun auch die Politik. Abgeordnete
       von CDU und SPD kritisierten auf einer Sitzung des Innenausschusses am
       vergangenen Donnerstag das Vorgehen einiger Journalisten, darunter auch des
       WDR und der taz. Sie bemängelten etwa, dass der WDR einen Tag lang über die
       Proteste berichtet hatte. Außerdem forderten sie, der WDR dürfe Straftaten
       nicht rechtfertigen.
       
       Damit bezogen sie sich auf einen Kommentar des [1][ARD-Energieexperten
       Jürgen Döschner auf tagesschau.de]. Darin hieß es, die Klima-Aktivisten,
       die in der abgesperrten Braunkohlegrube den Bagger besetzt hatten,
       verdienten „Hochachtung und Respekt“. Ihre Proteste seien zwar nicht legal,
       aber „angesichts der Ignoranz von Geld und Macht und angesichts der
       Bedrohung, die es abzuwehren gilt, völlig legitim“.
       
       Wortführer der Anti-WDR-Koalition im NRW-Innenausschuss war der
       SPD-Abgeordnete Guido van den Berg, der seine Stellungnahme [2][online
       veröffentlichte]: Besonders traurig sei er darüber, dass ein öffentlich
       rechtlicher Sender die These vertrete, die Straftaten seien legitim und
       sich bislang nicht davon distanziert habe. „Solche Interpretationen hebeln
       Rechtsstaatlichkeit und das Legalitätsprinzip aus.“
       
       Mitglieder des Bündnisses [3][“Ende Gelände“] bezeichneten die Diskussion
       im Innenausschuss als „Beschneidung der Pressefreiheit“ und Zensur.
       
       Döschners Kommentar hatte bereits bei Garzweiler-Betreiber RWE für Wut
       gesorgt. Der Facebook-Gruppe [4][“RWE-Mitarbeiter contra WDR“] traten über
       1.000 Menschen bei, RWE-Mitarbeiter hetzten bei Twitter gegen Jürgen
       Döschner. Er rechtfertigte sich daraufhin [5][in einem offenen Brief], sein
       Lob für den zivilen Ungehorsam, sei, anders als von Kritikern dargestellt,
       „weder ein Aufruf zur Gewalt noch zum Rechtsbruch“ gewesen.
       
       27 Sep 2015
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.tagesschau.de/kommentar/kommentar-braunkohle-proteste-101.html
 (DIR) [2] http://www.guido-vandenberg.de/meldungen/8104/201649/Es-duerfen-keine-friedlichen-Straftaten-konstruiert-werden.html
 (DIR) [3] http://xn--ende-gelnde-s8a.org
 (DIR) [4] http://www.facebook.com/groups/998759570145032
 (DIR) [5] http://www.wdr5.de/sendungen/morgenecho/offener-brief-doeschner-garzweiler100.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Anne Fromm
       
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