# taz.de -- Gesundheitspolitik in Australien: Sozialkürzungen für Impfverweigerer
       
       > Die Zahl ungeimpfter australischer Kinder steigt. Eltern droht bald die
       > Streichung von bis zu 9.500 Euro pro Jahr. Auch die Ausnahmeregelung wird
       > härter.
       
 (IMG) Bild: Nicht impfen kann teuer werden – für die Gesundheit und die Haushaltskasse
       
       Canberra ap | Australien will Eltern staatliche Unterstützung streichen,
       wenn sie ihre Kinder nicht impfen lassen. Ein entsprechendes Gesetz
       kündigte die Regierung am Mittwoch an. Es geht um Summen von bis zu 15.000
       Australische Dollar (rund 9.500 Euro) pro Kind und Jahr in Form von
       Sozialleistungen und Steuervergünstigungen. Die Neuregelung dürfte das
       Parlament ohne weiteres passieren. Sie soll Anfang 2016 in Kraft treten.
       
       „Die Entscheidung einiger Familien, ihre Kinder nicht zu impfen, findet
       keine Unterstützung in der Politik oder in der medizinischen Forschung, und
       solches Handeln sollte nicht von den Steuerzahlern in Form von
       Familienunterstützung mitgetragen werden“, sagte Sozialminister Scott
       Morrison im Parlament.
       
       Im Gesetz soll auch eine Ausnahme für „Verweigerer aus Gewissensgründen“
       fallen, also Eltern, die Impfungen wegen persönlicher Bedenken ablehnen.
       Bisher konnten diese im Einzelfall trotzdem staatliche Leistungen erhalten.
       Künftig soll es nur noch bei nachgewiesenen medizinischen Gründen eine
       Ausnahme geben.
       
       Derzeit haben 97 Prozent der australischen Familien, die staatliche
       Vergünstigungen beziehen, nach eigenen Angaben ihre Kinder impfen lassen.
       Doch verweisen die australischen Behörden auf eine starke Zunahme von
       Kindern bis sieben Jahre, die wegen Bedenken ihrer Eltern nicht geschützt
       sind: Die Zahl wuchs nach offiziellen Angaben binnen zehn Jahren um mehr
       als 24.000 auf 39.000.
       
       16 Sep 2015
       
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