# taz.de -- Train Of Hope: Die Stullen sind geschmiert
       
       > AktivistInnen bereiten sich auf die Ankunft von Flüchtlingen vor. Ob und
       > wann Züge aus Budapest eintreffen, bleibt am Donnerstag unklar.
       
 (IMG) Bild: Immer mehr Flüchtlinge erreichen Berlin, wenn auch noch nicht im Direktzug aus Budapest.
       
       Ob und wann es Flüchtlinge aus Budapest bis nach Berlin schaffen, war am
       Donnerstag weiter unklar. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD)
       hatte am Mittwoch erklärt, rund 14.000 Flüchtlinge seien „aktuell“ von der
       ungarischen Hauptstadt aus auf dem Weg. Müllers Sprecherin Daniela
       Augenstein erklärte am Donnerstag auf taz-Nachfrage, diese Information
       stamme aus dem Bundesinnenministerium. Konkrete Hinweise darauf, wie viele
       Menschen Berlin zu erwarten hat, gab es am Donnerstag aber noch nicht.
       
       Die ungarische Polizei hatte den Budapester Ostbahnhof seit Montagabend
       zeitweise gesperrt. Erst am Donnerstagmittag fuhren wieder Züge mit
       Flüchtlingen ab. Nach Medienberichten zwangen Polizisten die Flüchtlinge
       jedoch, in der Nähe eines großen Auffanglagers westlich von Budapest wieder
       auszusteigen.
       
       Trotz der unklaren Situation bereiten sich AktivistInnen und Ehrenamtliche
       auf eine mögliche Ankunft von Zügen aus Budapest vor: Über eine
       Facebook-Veranstaltung mit dem Titel „Solidarität muss praktisch werden –
       Welcome für Flüchtlinge aus Ungarn jetzt“ wurden am Donnerstag
       Informationen ausgetauscht und ein Ablaufplan für die Ankunft eines Zuges
       erstellt. „Wir wollen uns darauf vorbereiten, den Geflüchteten einen guten
       Empfang zu bieten“, sagte der langjährige Aktivist Dirk Stegemann, einer
       der Initiatoren der Aktion.
       
       Dabei spielt auch die Skepsis, dass die Politik diese Aufgabe allein
       bewältigen kann, eine Rolle: „Wir haben am LaGeSo gesehen, wie unfähig die
       Politik ist, mit den aktuellen Herausforderungen umzugehen“, so Stegemann.
       „Deshalb haben wir uns entschlossen, selbst aktiv zu werden und zum
       Beispiel Übersetzer zu organisieren, die Menschen zu Unterkünften begleiten
       oder um Schlafplätze für sie zu organisieren.“ Auch soll bei der Ankunft
       eines Zuges eine Willkommenskundgebung angemeldet werden, um möglichem
       rechten Protest zu begegnen.
       
       3 Sep 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Malene Gürgen
 (DIR) Susanne Memarnia
       
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