# taz.de -- Wahlergebnisse in Burundi: Präsident überraschend schwach
       
       > In der Hauptstadt scheint Burundis Präsident Pierre Nkurunziza nicht
       > vorne zu liegen. Auf dem Land sieht es aber anders aus.
       
 (IMG) Bild: Viele Stimmen trotz Wahlboykott: Burundis Oppositionsführer Agathon Rwasa.
       
       Berlin taz | Bei den von massiver Einschüchterung begleiteten
       Präsidentschaftswahlen in Burundi vom Dienstag hat Amtsinhaber Pierre
       Nkurunziza offenbar nicht so gut abgeschnitten wie erwartet. Nach
       offiziellen Teilergebnissen auf Provinzebene, die der burundische
       Radiosender Isanganiro am Mittwoch veröffentlichte, kam Nkurunziza in
       Teilen der Hauptstadt Bujumbura sowie in der Umlandprovinz Bujumbura-Rural
       nur auf den zweiten Platz.
       
       Vorn lag dort der ehemalige Guerillaführer Agathon Rwasa, Spitzenkandidat
       des Oppositionsbündnisses „Amizero y‘Abarundi“, obwohl er in letzter Minute
       zusammen mit anderen Oppositionspolitikern die Wahlen boykottiert hatte.
       Sein Name stand damit weiter auf den Stimmzetteln.
       
       In Bujumbura-Rural erhielt Rwasa 47,5 Prozent gegen 43 Prozent für
       Nkurunziza. Auch in zwei von vier ausgezählten Wahlbezirken der Hauptstadt
       lag Rwasa vorn. Hohe Vorsprünge für Nkuruziza gab es in ländlichen
       Regionen, womit sein Wahlsieg insgesamt als sicher gilt. Ein offizielles
       Endergebnis wird für Freitag erwartet.
       
       Rwasa führte früher die Hutu-Guerillabewegung FNL (Nationale
       Befreiungsfront), eine Rivalin der heute in Burundi regierenden CNDD-FDD
       (Nationalkomitee/Kräfte zur Verteidigung der Demokratie) von Nkurunziza.
       Die FNL war historisch im Umland von Bujumbura stark. Immer wieder hat
       Rwaza in den letzten Jahren mit einem neuen Krieg gedroht oder wurde
       beschuldigt, einen solchen vorzubereiten.
       
       In einer ersten Reaktion auf die Teilergebnisse forderte Rwasa am Mittwoch
       den Präsidenten auf, eine Regierung der Nationalen Einheit zu bilden.
       Präsidentensprecher Willy Nyamitwe sagte, Nkurunziza sei dafür offen.
       
       Eine solche Regierung hatten zuletzt die in der Ostafrikanischen
       Gemeinschaft (EAC) zusammengeschlossenen Nachbarstaaten Burundis gefordert,
       und zu Gesprächen darüber hatten sich vor den Wahlen Ugandas Präsident
       Yoweri Museveni und Verteidigungsminister Crispus Kiyonga in Bujumbura
       aufgehalten.
       
       22 Jul 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dominic Johnson
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Burundi
 (DIR) Bujumbura
 (DIR) Pierre Nkurunziza
 (DIR) Burundi
 (DIR) Burundi
 (DIR) Burundi
 (DIR) Burundi
 (DIR) Burundi
 (DIR) Burundi
 (DIR) Burundi
 (DIR) Burundi
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Burundis Ex-Armeechef getötet: Möglicherweise ein Racheakt
       
       Der frühere Generalstabschef Jean Bikomagu wird vor seinem Haus in
       Bujumbura erschossen. Der Mord ist möglicherweise ein Racheakt voller
       Symbolik.
       
 (DIR) Anschlag auf Ex-Geheimdienstchef: Schock und Angst in Burundi
       
       Der mächtigste Scharfmacher hinter dem Präsidenten wurde getötet.
       Explodiert jetzt die Gewalt in Burundi?
       
 (DIR) Wahl in Burundi: Der Präsident bleibt Präsident
       
       Laut Wahlkommission hat der umstrittene Pierre Nkurunziza rund 69 Prozent
       der Stimmen erhalten. Damit steht er vor einer dritten Amtszeit.
       
 (DIR) Burundi nach den Wahlen: Der Nachfolgestreit beginnt
       
       Nach dem Wahlsieg von Präsident Nkurunziza will sein Hauptrivale Rwasa Vize
       und Erbe werden. Die Protestbewegung will ihn stürzen.
       
 (DIR) Massenflucht aus Burundi: Malaria, Lungenentzündung, Durchfall
       
       Über 1.000 Menschen fliehen pro Tag aus Burundi – zumeist Kinder, viele
       sind krank. Die Hilfswerke in Tansania sind „massiv überlastet“.
       
 (DIR) Präsidentschaftswahl in Burundi: Ein Tag der Angst
       
       Burundis Präsident bläst zur Wiederwahl, die Opposition will das
       verhindern. Mancherorts wagt sich kaum jemand in die Wahlkabine.
       
 (DIR) Menschenrechtler über Lage in Burundi: „Die Positionen sind radikalisiert“
       
       Burundis Krise geht auf das Versagen des Präsidenten zurück, sagt
       Menschenrechtler Pierre-Claver Mbonimpa. Ein Gespräch über Korruption und
       Folter im Gefängnis.
       
 (DIR) Vor der Präsidentschaftswahl in Burundi: Spiel mit dem Feuer
       
       Ganz Ostafrika hat Angst, dass Burundis umstrittene Wahl die Region in eine
       neue Gewaltspirale stürzt. Alle Seiten rüsten sich für einen Krieg.
       
 (DIR) Vor den Wahlen in Burundi: Handgranaten statt Wahlkampf
       
       Mit Anschlägen will Burundis Opposition die Präsidentschaftswahl am Montag
       verhindern. Oppositionsführer Rwasa soll im Kongo Kämpfer sammeln.