# taz.de -- Austrittswelle bei der AfD: Abtrünnige sollen Mandate aufgeben
       
       > AfD-Chefin Frauke Petry möchte, dass alle Lucke-Anhänger ihre
       > Parlamentssitze aufgeben. Sie sollen aufhören, die Rechtspartei zu
       > beschädigen.
       
 (IMG) Bild: Hoffen auf „Anstand“: Frauke Petry und Alexander Gauland
       
       Berlin afp | Nach dem endgültigen Bruch mit Parteigründer Bernd Lucke hat
       die neue Chefin der Alternative für Deutschland (AfD), Frauke Petry, einen
       Mandatsverzicht aller Lucke-Anhänger gefordert. „Ich gehe nicht davon aus,
       dass Bernd Lucke und diejenigen, die ihm folgen, die Größe besitzen, ihre
       mit der AfD errungenen Mandate zurückzugeben“, sagt Petry der Bild-Zeitung
       mit Blick auf Luckes Entscheidung, aus der Partei auszutreten. Sie erwarte
       aber, „dass sie mit ihren Versuchen aufhören, die AfD nach dem Prinzip
       ‚Verbrannte Erde‘ weiter zu beschädigen“.
       
       Bislang wollen dem Bericht zufolge fünf AfD-EU-Abgeordnete, darunter neben
       Lucke auch Ex-BDI-Chef Hans-Olaf Henkel, sowie jeweils vier
       Bürgerschaftsmitglieder in Bremen und Hamburg die AfD verlassen. Insgesamt
       erklärten seit dem Wochenende bereits mehr als tausend Mitglieder ihren
       Austritt aus der AfD.
       
       Auf dem AfD-Parteitag am Wochenende hatte sich Luckes Rivalin Petry in
       einer Kampfabstimmung um den Parteivorsitz durchgesetzt, die für einen
       nationalkonservativen Kurs steht. Luckes Anhänger sind mehrheitlich für die
       Gründung einer neuen Partei. Wie am Donnerstag mitgeteilt wurde, sprachen
       sich in einer Mitgliederbefragung in dem von Lucke innerhalb der AfD
       gegründeten Verein Weckruf 2015 drei Vierteil für eine Neugründung aus. Nur
       knapp fünf Prozent der Weckruf-Mitglieder gaben an, in der AfD bleiben zu
       wollen. Mehr als zwölf Prozent sind noch unentschlossen.
       
       Auch AfD-Vize Alexander Gauland forderte alle ehemaligen AfD-Mitglieder,
       die im Europa- oder in einem Landesparlament sitzen, zum Mandatsverzicht
       auf. „Das verlangen die Regeln des politischen Anstandes“, sagte Gauland
       den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Selbstverständlich“ gelte dies auch
       für Lucke und Henkel. Gauland sagte, Luckes Austritt sei konsequent, wenn
       auch bedauerlich. „Lucke war der Gründer der AfD, doch in den vergangen
       Monaten hat er alles falsch gemacht. Er tut mir leid“, sagte Gauland den
       Funke-Blättern.
       
       10 Jul 2015
       
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