# taz.de -- Hausprojekt: Besitzer bleibt auf seinem Haus sitzen
> Der Liegenschaftsfonds will das Ersatzgrundstück nicht an Eigentümer der
> Brunnenstraße 183 verkaufen
Nun ist es amtlich. Der Kompromiss, den der Bezirk Mitte, die Bewohner des
Hauses Brunnenstraße 183 und der Besitzer der Immobilie, Manfred
Kronawitter, zum Erhalt des alternativen Hausprojekts erarbeitet hatten,
kann nicht umgesetzt werden. Am Mittwoch entschied der Liegenschaftsfonds,
dass das landeseigene Grundstück in der Ackerstraße, das Kronawitter als
Ersatzgrundstück für die Brunnenstraße zur Verfügung gestellt werden
sollte, "für andere Zwecke vergeben werden soll", wie die Sprecherin der
Senatsverwaltung für Finanzen mitteilte. Nach Informationen der taz will
die Senatsverwaltung, der der Liegenschaftsfonds untersteht, das Grundstück
an ein Unternehmen verkaufen.
Christian Hanke, der Bezirksbürgermeister von Mitte (SPD), hofft immer noch
auf eine Kompromisslösung. "Der Liegenschaftsfonds könnte ein Grundstück im
Prenzlauer Berg suchen", sagte er. Kronawitter sei bereit, einen neuen
Standort zu prüfen. Ein konkretes Grundstück allerdings gibt es noch nicht.
Dass die Senatsverwaltung nun in Erwägung zieht, das Grundstück in der
Ackerstraße ohne Ausschreibung und damit zu günstigen Konditionen an die
Wirtschaft zu vergeben, "verwundert" den Bezirksbürgermeister
außerordentlich. Benedikt Lux, Abgeordneter des Berliner Abgeordnetenhauses
(Grüne), ist über den Beschluss verärgert. "Der Regierende Bürgermeister
Klaus Wowereit hatte sich im Wahlkampf für den Erhalt des Hausprojekts
Brunnenstraße 183 ausgesprochen", sagte er. "Er macht sich mit der
Entscheidung lächerlich und unglaubwürdig." Da der Liegenschaftsfonds dem
Senat untersteht, kann der Regierende Bürgermeister auf die Entscheidungen
Einfluss nehmen.
Auch der SPD-Abgeordnete Markus Pauzenberger ist enttäuscht über das
Vorgehen seiner Parteikollegen. "Ein Kompromiss lag auf dem Tisch, zwei
Jahre Arbeit sind nun umsonst gewesen", bemängelte er. Er erwarte nun
Lösungsvorschläge von der Finanzverwaltung.
Im Hausprojekt will man weiterhin um den Erhalt des alternativen Raumes in
Mitte kämpfen. "Wenn kein Kompromiss erzielt werden kann, gehen wir den
gerichtlichen Weg", sagte Manuela Pieper, die Sprecherin des Hauses, das
durch seinen Umsonstladen bekannt ist. Da mehrere Bewohner seit über zehn
Jahren regelmäßig Miete zahlten, sei ein Rausschmiss nicht so einfach
möglich, so Pieper.
17 Jul 2008
## AUTOREN
(DIR) Franka Nagel
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