# taz.de -- 25 Traktoren blockierten Elbbrücke: "Der kleine Auftakt unseres Protests"
       
       > Aus Protest gegen die schwarz-gelbe Gorleben-Politik blockierten 25
       > Traktoren die Elbbrücke zwischen Dömitz und Dannenberg. Ostereier-Aktion
       > für's Wochenende angekündigt.
       
 (IMG) Bild: Trecker mit X, hier bei den Protesten gegen den Castortransport 2008.
       
       GORLEBEN taz | Der Protest im Wendland gegen die Gorleben-Pläne von
       Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) wächst schnell: Am Mittwoch
       blockierten Landwirte nach eigenen Angaben mit rund 30 Traktoren eine
       Elbbrücke. Die Polizei zählte 25 Trecker und 100 Demonstranten. Die
       Dömitzer Elbbrücke, die bei Damnatz im Kreis Lüchow-Dannenberg nach Dömitz
       in Mecklenburg-Vorpommern führt, ist Teil der Bundesstraße 191 und damit
       eine der wichtigsten Verkehrsadern im Wendland.
       
       "Der Verkehr ist völlig zum Erliegen gekommen", berichtete Claudia
       Sültemeyer von der Bäuerlichen Notgemeinschaft. Ein anderer Landwirt
       erklärte: "Das hier ist nur der kleine Auftakt unseres Protests". Die
       Polizei schritt nicht gegen die Blockade ein und beschränkte sich auf das
       weiträumige Umlenken des Verkehrs. „Wir betrachten das erst mal als
       Versammlung“, sagte ein Polizeisprecher zur taz. Nach vier Stunden
       beendeten die Landwirte die Blockade freiwillig. Die Bäuerliche
       Notgemeinschaft kündigte weitere Proteste an. Sültemeyer betonte, die
       Bauern würden ein Atommüll-Endlager im Gorlebener Salzstock „nicht
       hinnehmen.“
       
       Die [1][Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg] kündigte für
       das kommende Wochenende weitere Protestaktionen in Gorleben an. Am
       Ostersonntag wollen die Atomkraftgegner am Gorlebener Endlagerbergwerk
       "Ostereier suchen", wie BI-Sprecher Wolfgang Ehmke sagte. Auf einem von
       Umweltschützern gepachteten Grundstück in der Nähe des Bergwerks hatten
       Bauern schon vor zehn Tagen eine große Schutzhütte aus Holz errichtet.
       
       Röttgen hatte vor kurzem angekündigt, dass der Salzstock in Gorleben weiter
       als mögliches Endlager für hochradioaktiven Atommüll erkundet werden soll.
       Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) beantragte am Dienstag beim
       niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie eine
       Verlängerung des Rahmenbetriebsplans aus dem Jahr 1983 bis 2020.
       
       Die niedersächsische SPD-Landtagsabgeordnete Petra Emmerich-Kopatsch
       bezeichnete diese Festlegung gestern als "beispiellosen Vorgang". "Dass
       Röttgen das Bundesamt für Strahlenschutz drängt, den Antrag für die Dauer
       von 10 Jahren zu stellen, legt auch das Landesbergamt in seiner
       Entscheidung fest", sagte Emmerich-Kopatsch. Weil der Bundesminister selbst
       hinter den Plänen stecke, werde sich kaum eine Behörde trauen, dem Ansinnen
       zu widersprechen. Vielmehr werde diese Tatsache als Weisung an die Behörden
       empfunden.
       
       BI-Sprecher Ehmke kritisierte, Röttgen sei "getrieben davon, dass bei der
       Fortschreibung des Gorleben-Projekts der Öffentlichkeit keine formalen
       Beteiligungsrechte zugestanden werden". Das sei "zutiefst undemokratisch
       und konterkariert sein litaneienhaftes Gerede von mehr Transparenz und
       Öffentlichkeitsbeteiligung.“"
       
       31 Mar 2010
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.bi-luechow-dannenberg.de/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Reimar Paul
       
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