# taz.de -- Schlichtungsgespräche "Stuttgart 21": Nur Geißler bewegt sich
       
       > Auch die Bahnhofsgegner bleiben hart: Gespräche nur mit Baustopp.
       > Immerhin sprachen sie zwei Stunden mit Vermittler Heiner Geißler, und der
       > demonstriert weiter Zuversicht.
       
 (IMG) Bild: Vor der Öffentlichkeit bleibt Geißler ein gnadenloser Optimist, auch wenn sich die Kontrahenten kein Stück aufeinander zu bewegen.
       
       STUTTGART taz | Seit Heiner Geißler als Schlichter im Streit um das
       Bahnprojekt "Stuttgart 21" eingesetzt worden ist, hat sich bislang
       eigentlich nur einer in der Auseinandersetzung bewegt: Und das ist Geißler
       selbst. Er wolle nun nicht mehr den "psychopathologisch aufgeladenen"
       Begriff "Baustopp" verwenden. "Das ist mir zu dumm", sagte der
       CDU-Politiker am Dienstagabend in Stuttgart. Er redet nun lieber von
       "Bauunterbrechung".
       
       Inhaltlich ändert aber auch das nichts an dem scheinbar unlösbaren Konflikt
       zwischen Gegnern und Befürwortern des geplanten neuen Tiefbahnhofs. Nachdem
       Vertreter des Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 am Dienstag über zwei
       Stunden mit Geißler gesprochen hatten, machten auch die Gegner klar, dass
       sie von ihren Forderungen nach einem umfassenden Bau- und Vergabestopp
       nicht abrücken werden. Das Aktionsbündnis verstehe Schlichtungsgespräche
       als "Faktenvermittlung", sagte Hannes Rockenbauch nach dem Treffen mit
       Geißler. "Faktenvermittlung heißt für uns auch, dass keine weiteren Fakten
       geschaffen werden dürfen, während man spricht."
       
       Am Abend zuvor hatte auch Bahnchef Rüdiger Grube unmissverständlich gesagt:
       "Es kann und es darf keinen Bau- und Vergabestopp geben."
       
       Der Streit dreht sich vor allem um das so genannte Grundwassermanagement.
       Dieses müsse, so Grube, bis zur Frostphase weitergeführt werden. In den
       Augen der Gegner aber müsse ein Baustopp auch das Ruhen dieser Arbeiten
       beinhalten.
       
       Geißler aber rückt trotz der festgefahrenen Situation von seinen
       optimistischen Äußerungen nicht ab - und versucht es diplomatisch
       auszudrücken. "Ich glaube, dass wir auf einem guten Wege sind, dass die
       Gespräche stattfinden können", sage Geißer. Er habe dem Aktionsbündnis
       Vorschläge vorgetragen, die die Deutsche Bahn ihm übermittelt hätte. "Wir
       haben diese Vorschläge ausführlich diskutiert. Das Aktionsbündnis hat
       bestimmte zusätzliche Anmerkungen gemacht." Er sehe noch nicht, dass die
       Vorschläge total kompatibel sind. "Ich habe aber auch den Eindruck, dass es
       an den vorhandenen Differenzen nicht scheitern dürfte."
       
       Am Mittwoch und Donnerstag will der Schlichter nun mit den Bedingungen des
       Aktionsbündnis im Gepäck wieder bei der Landesregierung und bei Bahnchef
       Grube vorstellig werden. Ein erstes mögliches Schlichtungsgespräch mit
       beiden Seiten zusammen könnte vielleicht am Freitag zustande kommen -
       vielleicht aber auch nicht.
       
       12 Oct 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nadine Michel
       
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 (DIR) Schwerpunkt Stuttgart 21
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