# taz.de -- Bankendienstleister weiter in der Kritik: Datenschutz kleingeschrieben
       
       > Geplant, aber nicht durchgeführt: Der EC-Karten-Netzbetreiber Easycash
       > räumt ein, die Nutzung und Verknüpfung von sensiblen Kundendaten erwogen
       > zu haben.
       
 (IMG) Bild: In der Cheftage sieht man sich zu Unrecht in der Kritik: Firmenzentrale des Bankendienstleisters Easycash in Ratingen.
       
       BERLIN taz/dapd | Die Hamburger Firma Easycash Loyalty Solutions hat am
       Donnerstag Besuch von Datenschützern bekommen. Zuvor waren in einem Bericht
       des NDR Vorwürfe erhoben worden, die Firma habe Millionen Kontendaten von
       EC-Karten-Besitzern für Kundenanalysen angeboten. "Wir haben uns die Firma
       vor Ort angeschaut", sagte der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes
       Caspar der taz. Dabei habe man keine Anhaltspunkte für einen
       Datenschutzskandal gefunden.
       
       Allerdings habe man eine Präsentation der Firma gesehen, bei der die
       Zusammenführung von Kundendaten thematisiert wurde: "Die Firma hat dieses
       Geschäftsmodell entwickelt, aber es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass
       sie es realisiert hat." Das weitere Vorgehen werde nun geprüft. "Illegal
       wäre, wenn zwei Firmen unterschiedliche Datenbestände mit unterschiedlichen
       Zwecksetzungen etwa aus dem bargeldlosen Zahlungsverkehr und von
       Kundenkarten zusammenführen, ohne dass der Verbraucher dem zustimmen
       konnte", sagte Casper.
       
       Easycash wies die Vorwürfe des NDR zurück. "Wir führen keine Daten aus dem
       EC-Netzbetrieb der Easycash mit den Daten aus den Kundenkartenprogrammen
       der Easycash Loyalty Solutions zusammen", erklärte Frank Wio, Mitglied der
       Easycash-Geschäftsleitung. Die Schwestergesellschaft Easycash Loyalty
       Solutions verwalte im Auftrag von Handelsunternehmen Kundenkartenprogramme.
       "Die Möglichkeit einer Nutzung und des Vergleiches der Daten wurde zwar in
       der Vergangenheit erwogen und intern diskutiert, aber unter anderem
       aufgrund datenschutzrechtlicher Vorbehalte nicht realisiert", räumte Wio
       ein.
       
       Der NDR zitiere Dokumente, die den Schluss nahelegten, Easycash verknüpfe
       die Daten aus dem Zahlungsverkehr mit den Daten aus den Loyalty-Programmen
       von Easycash Loyalty Solutions, so die Firma weiter. Bei diesen Dokumenten
       handele es sich um Präsentationsunterlagen, die zu Gesprächen mit
       potenziellen Kunden gedient hätten. "Auf dieser Basis ist es zu einer
       temporären Zusammenarbeit mit einem Kunden gekommen." Diese sei inzwischen
       beendet. Dabei sei es zu keinem Austausch zwischen Kundenkartendaten und
       den Transaktionsdaten gekommen.
       
       Der Datenschutzbeauftragte Schleswig-Holsteins, Thilo Weichert, rät
       Verbrauchern angesichts der bekannt gewordenen Geschäftspraktiken davon ab,
       EC-Karten zu verwenden. "Das ist nicht hinreichend transparent, wie
       überhaupt die ganze Datenverarbeitung bei Easycash nicht hinreichend
       transparent ist", zitiert ihn die Mitteldeutsche Zeitung am Freitag.
       Allerdings sei Easycash womöglich kein Einzelfall. "Die beste Möglichkeit,
       um Datenspuren zu vermeiden, ist tatsächlich, bar zu bezahlen", so
       Weichert. Wer trotzdem mit EC-Karte bezahlen möchte, der solle darauf
       bestehen, dass das PIN-Verfahren eingesetzt wird: "Das ist
       datenschutzrechtlich akzeptabel."
       
       15 Oct 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
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 (DIR) Schwerpunkt Überwachung
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