# taz.de -- Partei-Strategie für Wahl 2013: Linke einigt sich mit sich selbst
       
       > In einem Papier bezeichnet das Führungstrio der Linkspartei Rot-Rot-Grün
       > nach der Bundestagswahl 2013 als strategisches Ziel. Die Reformer freut
       > das, die Parteilinken warnen.
       
 (IMG) Bild: Gemeinsam in der nächsten Bundesregierung? Die Linken-Spitze strebt Rot-Rot-Grün an.
       
       BERLIN taz | Was bisher misslang, geht das Führungstrio der Linkspartei
       jetzt demonstrativ an: Es zeigt Geschlossenheit. In einem gemeinsamen
       Strategiepapier der Parteichefs Gesine Lötzsch und Klaus Ernst und des
       Fraktionsvorsitzenden Gregor Gysi wird die "Abwahl von Schwarz-Gelb auch
       durch ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis" als strategisches Ziel
       formuliert. Man müsse dabei an den Kernpositionen festhalten und
       inhaltliche Auseinandersetzungen mit SPD und Grünen führen.
       
       In dem Papier, das der taz vorliegt, gestehen Gysi, Lötzsch und Ernst
       "Passivität und Selbstbeschäftigung" ein und fordern, dass die Fraktion in
       aktuellen Kontroversen stärker Position bezieht sowie die Grundlagen der
       eigenen Politik weiterentwickelt.
       
       Sie distanzieren sich von radikalen und schwer verständlichen Positionen.
       Aufgabe sei es vielmehr, "Kritik mit alternativen Vorschlägen zu verbinden,
       die dem jeweiligen Problem auch in den Augen der Menschen angemessen sind."
       
       Mit dem siebenseitigen Papier, das am Montag dem geschäftsführenden
       Parteivorstand lediglich zur Kenntnis vorgelegt wurde, rückt die
       Parteispitze sanft in Richtung des reformorientierten Flügels. "Es ist gut,
       dass die drei jetzt eine gemeinsame Strategie fahren", sagte der linke
       Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich, vom Forum Demokratischer Sozialismus,
       der taz. Jetzt sei geklärt, wofür die Führung der Partei stehe.
       
       Unklar bleibt in dem Papier allerdings, wie man konkret zu Rot-Rot-Grün
       kommen will. Reformer Jan Korte spricht deshalb auch zurückhaltend von
       einer "Akzentverschiebung". Im Detail müsse noch einiges genauer gefasst
       werden. Insgesamt "geht es aber in die richtige Richtung", so Korte zur
       taz.
       
       Die Parteilinken dagegen wehren sich gegen eine Überinterpretation. "Ich
       sehe in dem Papier keinen Kurswechsel", sagte Sarah Wagenknecht,
       Vizevorsitzende der Linkspartei, zur taz. Es werde nur das bestätigt, was
       längst beschlossen sei.
       
       Ein rot-rot-grünes Bündnis sei nur dann möglich, wenn es einen
       Politikwechsel gibt. "Wenn ich mir die SPD derzeit angucke, wie sie in
       Sachen Hartz IV und Afghanistan agiert, ist kein gemeinsames Regieren
       denkbar", so Wagenknecht.
       
       21 Oct 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Paul Wrusch
       
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