# taz.de -- Etat wird aufgestockt: Zu wenig Elterngeld eingeplant
       
       > In den vergangenen beiden Jahren wurden in Deutschland mehr Kinder
       > geboren als erwartet. Die Folge: Der Etat fürs Elterngeld reicht nicht
       > aus.
       
 (IMG) Bild: Mehr Kinder, mehr Elterngeld: Der Etat muss aufgestockt werden.
       
       Das Elterngeld muss nachträglich aufgestockt werden. "Wegen der starken
       Nachfrage im laufenden Jahr", sagte ein Sprecher des Familienministeriums,
       welches für das Elterngeld zuständig ist. Der Haushaltsausschuss des
       Bundestags hatte einen Antrag auf Aufstockung in Höhe von 140 Millionen
       Euro von Familienministerin Kristina Schröder (CDU) gebilligt. Für 2010
       waren für das Elterngeld ursprünglich 4,48 Milliarden Euro vorgesehen. Das
       ist der größte Posten im Familienetat.
       
       Die "starke Nachfrage" resultiere aus der gestiegenen Geburtenrate, sagte
       der Ministeriumssprecher. In diesem und im vergangenen Jahr wurden etwas
       mehr Kinder geboren als erwartet. Allein 2009 kamen rund 665.000 Babys zur
       Welt. Das Statistische Bundesamt hatte mit maximal 660.000 Geburten
       gerechnet. Auf dieser Basis hatte das Familienministerium sein
       Elterngeldbudget geplant.
       
       Auch hätten laut Angabe des Ministeriums mehr Väter als erwartet die
       Elternzeit genutzt. Im Jahr 2009 wurden 23 Prozent der Elterngeldanträge
       von zumeist gut verdienenden Männern gestellt, 2008 waren es 21 Prozent.
       Ein weiterer Grund seien generell höhere Einkommen, sagte der Sprecher.
       Während im vergangenen Jahr Mütter durchschnittlich 856 Euro Elterngeld im
       Monat erhielten, bekamen Väter im Schnitt 1.168 Euro. Ein Jahr zuvor waren
       die Summen etwas geringer.
       
       Auch im vergangenen Jahr musste das Familienministerium den Elterngeldetat
       nachträglich um 120 Millionen erhöhen. Die aktuelle Aufstockung betrifft
       allerdings noch die alte Elterngeldregelung.
       
       Ab 1. Januar bekommen Hartz-IV-Empfängerinnen, die Eltern werden, kein
       Elterngeld mehr. Bislang erhielten sie 300 Euro monatlich. Auch Eltern, die
       Reichensteuer zahlen, müssen ab Januar auf das Elterngeld verzichten.
       Darüber hinaus wird die "Ersatzquote" gekürzt.
       
       Konkret heißt das: Wer in diesem Jahr über 1.200 Euro netto monatlich
       verdient hat und 2011 ein Kind bekommt, erhält nur noch 65 statt wie bisher
       67 Prozent seines Nettolohns und bis zu 1.200 Euro als Elterngeld gezahlt.
       Das beträfe auch SPD-Parteivize Andrea Nahles, die seit dieser Woche im
       Mutterschutz ist. Wer unter 1.200 Euro verdient hat, bekommt auch weiterhin
       67 Prozent.
       
       21 Dec 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schmollack
       
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