# taz.de -- AKW in Neckarwestheim ist unsicher: "Unverantwortliches" Risiko
       
       > Neckarwestheim läuft trotz Sicherheitsmängeln und muss dringend
       > nachgerüstet werden. Es ist der erste Reaktor, der von der schwarz-gelben
       > Laufzeitverlängerung profitiert.
       
 (IMG) Bild: Beim AKW Neckarwestheim I musste nicht nachgerüstet werden.
       
       STUTTGART taz | Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) übt scharfe Kritik an dem
       Energiekonzern EnBW, der Bundesregierung und der baden-württembergischen
       Landesregierung. Es geht um Sicherheitsnachrüstungen für das Atomkraftwerk
       Neckarwestheim 1, die der Betreiber EnBW nach Aussage der Umwelthilfe
       unterlassen hat. Dieser Verzicht sei ein "unverantwortliches Spiel mit dem
       atomaren Feuer", sagte DUH-Geschäftsführer Rainer Baake am Freitag.
       "Niemals hätte Neckarwestheim I ohne Sicherheitsnachrüstungen in die
       Laufzeitverlängerung gehen dürfen."
       
       Neckarwestheim I ist der erste Meiler, der nur dank der zum Jahreswechsel
       in Kraft getretenen Laufzeitverlängerung noch am Netz ist. Ohne den von der
       schwarz-gelben Bundesregierung beschlossenen Ausstieg aus dem Atomausstieg
       wäre die Reststrommenge in diesen Tagen aufgebraucht. Im Auftrag der DUH
       hat Wolfgang Renneberg, Exleiter der Abteilung Reaktorsicherheit im
       Bundesumweltministerium, eine Kurzanalyse über die AKW-Sicherheit erstellt.
       
       Im Jahr 2006 hatte EnBW eine Strommengenübertragung vom jüngeren Block II
       auf Block I des AKW beantragt. In diesem Zusammenhang hatte EnBW ein
       knappes Jahr später auch Nachrüstungen beantragt. So sollten etwa die
       Notstromsysteme räumlich getrennt und zusätzliche Notabschaltsysteme
       eingerichtet werden.
       
       Dass weder Bundesumweltminister Norbert Röttgen noch seine Stuttgarter
       Kollegin Tanja Gönner (beide CDU) die Nachrüstungen als Voraussetzung für
       einen Weiterbetrieb einfordere, werfe "ein bezeichnendes Licht auf die
       Sicherheitsschwüre der heute für die Atomaufsicht Verantwortlichen", sagte
       Baake.
       
       Das Landesumweltministerium wies die Kritik als "Panikmache" zurück. Die
       für die Anlagensicherheit erforderlichen Maßnahmen seien umgesetzt worden.
       
       21 Jan 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nadine Michel
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Atomkraft
       
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