# taz.de -- Ticker vom Protesttag in Ägypten: Zwei Millionen gegen Mubarak
       
       > "Das Regime muss weg!" Millionenen Menschen haben in Kairo gegen
       > Präsident Mubarak demonstriert. Viele richteten sich auf eine Nacht im
       > Freien ein. Die Ereignisse des Tages zum Nachlesen.
       
 (IMG) Bild: Auch die Nacht kann die Demonstranten nicht vom Tahrir-Platz in Kairo vertreiben.
       
       KAIRO taz/dpa/rtr/afp/dapd | Etwa zwei Millionen Menschen haben sich am
       Dienstag in Kairo auf dem Tahrir-Platz versammelt und die Absetzung von
       Präsident Husni Mubarak gefordert. Auch in anderen großen Städten Ägyptens
       wurde demonstriert. Immer wieder skandierten die Massen: "Mubarak,
       verschwinde!" Die Proteste blieben bis zum Abend friedlich. Die
       Oppositionsgruppen haben engere Bündnisse geschlossen und planen schon für
       die Zeit nach Mubarek. Aber noch gibt der Präsident nicht nach. Doch auch
       die Demonstranten weichen nicht zurück. Sie wollen den Tahrir-Platz in
       Kairo nicht verlassen, bis Mubarek ihren Forderungen nachkommt - und haben
       sich auf eine Nacht im Freien eingerichtet. Lesen Sie, was den Tag über in
       Ägypten passiert ist.
       
       18.00 Uhr: Keiner wird müde 
       
       Wie eine Al-Dschasira-Reporterin berichtet, verlassen Frauen und Kinder den
       Tahrir-Platz in Kairo. Da jedoch immer noch Menschen auf den Platz
       strömten, wirke dieser nicht leerer als am Tag. Die Demonstranten teilen
       ihre Kleidung und wirken keinesfalls müde, so die Reporterin weiter. Es
       wird eine lange Nacht für die Demonstranten. (taz) 
       
       17.50 Uhr: Netanjahu sendet Hilfsappell 
       
       Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat gefordert, dass der
       Frieden zwischen dem jüdischen Staat und Ägypten auch nach einem möglichen
       Umsturz im Nachbarland gesichert bleibt. Er forderte die
       Staatengemeinschaft auf, diesen Frieden sicherzustellen. Netanjahu
       erklärte, er unterstütze den Vormarsch von Freiheit und Demokratie im Nahen
       Osten. Wenn aber wie im Iran und andernorts in der Region Regierungen durch
       radikale Regime ersetzt würden, könne dies große Gefahren für Frieden und
       Demokratie bedeuten, warnte Netanjahu. (rtr) 
       
       17.31 Uhr: El-Baradei plant für die Zeit nach Mubarak 
       
       Einer der Oppositionsführer, Friedensnobelpreisträger el-Baradei, hat im
       Gespräch mit westlichen Vertretern Szenarien für die Übergangszeit im Falle
       eines Rücktritts von Präsident Husni Mubarak vorgestellt. El-Baradei habe
       darüber Telefonate mit den Botschaftern der USA und Großbritanniens
       geführt, hieß es aus politischen Kreisen in Kairo. Der Oppositionspolitiker
       schlug demnach vor, den neuen Vize-Präsidenten Omar Suleiman als
       Übergangspräsidenten einzusetzen. Während seiner Regierungszeit könnten die
       beiden Parlamentskammern aufgelöst und die Verfassung mit Blick auf
       Präsidentschafts- und Parlamentswahlen überarbeitet werden.
       
       Als Alternative schlug el-Baradei den Angaben zufolge die Einsetzung eines
       Präsidialrates vor, dem ein Armeevertreter und zwei Zivilisten angehören.
       Das Triumvirat könne dann den Übergang zu einer Demokratie einleiten.Ein
       Vertreter der US-Regierung in Washington bestätigte, dass die
       US-Botschafterin in Kairo, Margaret Scobey, mit el-Baradei telefonierte.
       Das Gespräch sei Teil der Kontakte zu verschiedenen ägyptischen
       Oppositionsgruppen. (afp) 
       
       17.30 Uhr: Live-Bilder aus Alexandria 
       
       Al-Dschasira zeigt Bilder aus Alexandria. Auch dort skandieren die Menschen
       Slogans und fordern den Rücktritt von Präsident Mubarak. Auch dort scheint
       es keine Anzeichen dafür zu geben, dass sich die Masse zerstreut. Immer
       wieder werde die Nationalhymne gespielt, berichtet eine Reporterin. (taz) 
       
       17.20 Uhr: Zelte gegen die Kälte 
       
       Reporter vor Ort berichten, dass es in Kairo mit der eingesetzten
       Dunkelheit sehr kalt geworden ist. Dennoch sieht es nicht danach aus, als
       würden die Menschen den Tahrir-Platz in Kairo verlassen, wie al-Dschasira
       berichtet. Viele Menschen hätten sich mit Zelten und Schlafsäcken versorgt,
       um den Platz auch in der Nacht zu halten. (taz) 
       
       17.00 Uhr: Ägypten-Reisen abgesagt 
       
       Die deutschen Tourismusunternehmen haben aufgrund der Unruhen in Ägypten
       vorläufig alle Reisen in das nordafrikanische Land abgesagt. Die
       Veranstalter reagierten auf verschärfte Sicherheitshinweise des Auswärtigen
       Amtes. Bis einschließlich 14. Februar würden sie keine Reisen nach Ägypten
       mehr anbieten, kündigten die größten deutschen Reiseveranstalter. Das
       Auswärtige Amt buchte unterdessen am Dienstag eine Air-Berlin-Maschine, um
       Deutsche ausfliegen zu lassen, die das Land verlassen wollten. Das Flugzeug
       startete mit 186 Passagieren an Bord von Alexandria nach Düsseldorf. (afp) 
       
       16.45 Uhr: Oppositions-Bündnis wird enger 
       
       Vertreter aller größeren Oppositionsgruppen erklärten sich nach einem
       Treffen in Kairo zu Gesprächen mit dem neuen Vizepräsidenten Omar Suleiman
       unter der Bedingung bereit, dass Mubarak abdankt. Sie forderten außerdem
       die Auflösung der beiden Parlamentskammern sowie der Regionalparlamente,
       die Bildung einer "Regierung der nationalen Allianz" und eine neue
       Verfassung. "Wir erwarten, dass die Führung uns einen Zeitplan für die
       Umsetzung dieser Forderungen präsentiert."
       
       Der ägyptische Physiknobelpreisträger Ahmed Zuwail wurde am Abend in Kairo
       erwartet. Er wollte im Namen der Opposition mit der Militärführung
       sprechen. Zuwail lebt in den USA. Der Generalsekretär der Arabischen Liga,
       der frühere ägyptische Außenminister Amr Mussa, sprach von einer neuen Ära.
       Es sei unmöglich, zum Zustand vor Beginn der Unruhen vor gut einer Woche
       zurückzukehren. Mussa war bereits vor einigen Jahren von Oppositionellen
       als möglicher Mubarak-Nachfolger gehandelt worden.
       
       16.35 Uhr: Briten schicken Flugzeug 
       
       Die britische Regierung will am Mittwoch ein gechartertes Flugzeug nach
       Ägypten schicken, um alle Briten auszufliegen, die das Land verlassen
       wollen. Das kündigte Außenminister William Hague an, wie die BBC berichtet.
       (taz) 
       
       16.30 Uhr: US-Senator Kerry: Mubaraks Zeit ist um 
       
       US-Senator John Kerry hat Präsident Mubarak in einem [1][Meinungsbeitrag
       für die] [2][New York Times] aufgefordert, nicht noch einmal für das Amt zu
       kandidieren. Auch sein Sohn solle nicht zur Wahlantreten, so Kerry, der
       auswärtigen Ausschuss im US-Senat vorsteht. (taz) 
       
       16.23 Uhr: Wasser und Essen für Protestler 
       
       Eine Reporterin von Al-Dschasira berichtet über die "energiegeladene"
       Atmosphäre auf dem Tahrir-Platz. Obwohl die Sonne langsam untergehe und es
       kälter würde, blieben die meisten Menschen auf dem Platz. Und immer noch
       strömten neue Protestler auf den Platz. Wasser und Nahrung werde verteilt,
       um den Demonstranten beim Durchhalten zu helfen, so die Reporterin. (taz) 
       
       16.20 Uhr: Merkel lobt ägyptische Armee 
       
       Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die ägyptische Armee für ihre
       Zurückhaltung in den Unruhen gelobt. "Es war ein wichtiges Signal, dass die
       Armee gesagt hat, es ist ein Recht der Menschen zu demonstrieren", sagte
       Merkel in einer Rede in einem Institut in Tel Aviv. "Trotzdem ist damit
       eine Unbestimmtheit verbunden, wie der politische Prozess in Ägypten
       weitergehen wird. Wir können nur hoffen, dass all das wirklich friedlich
       verlaufen wird." (rtr) 
       
       16.15 Uhr: Die "Realität" des ägyptischen Staatsfernsehens 
       
       Das ägyptische Staatsfernsehen zeigt seine eigene Realität. Al-Dschasira
       zeigt Bilder des Staatsfernsehens. Die einzigen Demonstrationen, die dort
       gezeigt werden, sind die verschwindent geringen Pro-Mubarak-Proteste.
       Darüber hinaus wurden glückliche Ägypter beim Lebensmittel-Einkauf gezeigt.
       (taz) 
       
       16.00 Uhr: "Wir weichen nicht zurück" 
       
       Nicht nur auf dem Tahrir-Platz, sondern auch andernorts in Kairo versammeln
       sich die Menschen im Protest gegen die Regierung. Das Zentrum ist jedoch
       nach wie vor der Tharir-Platz. Dort scheint niemand bereit zu sein, die
       Demonstration zu stoppen. Alle Reporter vor Ort berichten, dass die
       Demonstranten nicht weichen wollen. So lange Präsident Mubarak nicht
       zurücktritt, wollen die Demonstranten auf dem Platz bleiben. Nach wie vor
       verlaufen die Proteste friedlich. (taz) 
       
       Eine 23-jährige Berlinerin berichtet für die taz aus Kairo. [3][Ihr
       Augenzeugenbericht].
       
       15.25 Uhr: Auch in Alexandria wird marschiert 
       
       Ein Reporter von Al-Dschasira berichtet aus Alexandria, die Anzahl der
       Demonstranten sei "massiv". Der Protest konzentriert sich dort rund um die
       Ibrahim Moschee. Angeblich sollen bei den Protesten in Alexandria in der
       vergangenen Woche etwa hundert Menschen gestorben sein. (taz) 
       
       15.20 Uhr: Ausgangssperre - welche Ausgangssperre? 
       
       Obwohl in Ägypten eigentlich schon eine Ausgangssperre gilt, sind der
       Tahrir-Platz und die umliegenden Straßen nach wie vor voller Menschen. Ein
       Ende der Demonstration ist nicht abzusehen. (taz) 
       
       15.15 Uhr: Auf zum Präsidentenpalast? 
       
       Werden die Demonstranten in Kairo vom Tahrir-Platz zum Palast von Präsident
       Mubarak ziehen? Reporter vor Ort berichten, dass es unterschiedliche
       Meinungen darüber gibt. Während einige zum Palast ziehen wollen, sprechen
       sich andere dafür aus, den strategischen Platz auf dem Platz nicht zu
       verlassen. (taz) 
       
       15.10 Uhr: USA ziehen Botschaftsmitarbeiter ab 
       
       Das US-Außenministerium hat am Dienstag den Abszug aller nciht unbedingt
       für die Arbeit der US-Botschaft notwendigen Mitarbeiter aus Ägypten
       angeordnet. (dapd) 
       
       15.00 Uhr: "Der Freitag der Abreise" 
       
       Die Opposition hat Präsident Mubarak ein Ultimatum bis Freitag gestellt, um
       zurückzutreten. Die BBC zitiert el-Baradei mit den Worten: "Sie (die
       Demonstranten) hoffen, dass es heute oder aber bis Freitag enden wird. Sie
       nennen den kommenden Freitag den "Freitag der Abreise", aber ich hoffe,
       dass Mubarak den Rat befolgen wird und schon vorher das Land verlässt."
       (taz) 
       
       14.30 Uhr: Zwei Millionen marschieren 
       
       Al-Dschasira hat die Teilnehmerzahl nach oben korrigiert. Auf dem
       Tahrir-Platz und den umliegenden Straßen sollen sich bis zu zwei Millionen
       Menschen versammelt haben. (taz) 
       
       14.20 Uhr: Stacheldraht für den Palast 
       
       Sicherheitskräfte spannen Stacheldraht um den Präsidentenpalast von Husni
       Mubarak. Das berichtet Al-Dschasira. (taz) 
       
       13.50 Uhr: Jordaniens König setzt die Regierung ab 
       
       Der jordanische König Abdullah hat angesichts von anhaltenden Protesten in
       seinem Land am Dienstag die Regierung von Ministerpräsident Samir Rifai
       abgesetzt. Die Demonstranten hatten ihn für gestiegene Lebensmittel- und
       Benzinpreise und ausbleibende politische Reformen verantwortlich gemacht.
       Wie der königliche Palast mitteilte, wurde Exgeneral Maruf al Bakhit mit
       der Bildung einer neuen Regierung beauftragt. (dapd) 
       
       Mona Naggar berichtet auf taz.de über die [4][Proteste in Jordanien].
       
       13.40 Uhr: Ausreise wird schwieriger 
       
       Während die Ägypter demonstrieren, hat die Ausreise Tausender Menschen zu
       chaotischen Zuständen auf dem Flughafen in Kairo geführt. Zwar trafen
       weitere Sondermaschinen ein, um Ausländer und Einheimische außer Landes zu
       fliegen, doch mehr als 4.500 Menschen warteten noch immer darauf, das Land
       verlassen zu können. Und ein Ticket garantiert noch keinen Platz im
       Flieger. Passagiere berichten, dass Polizisten Bestechungsgelder verlangen,
       bevor sie einen an Bord lassen. (dapd) 
       
       13.30 Uhr: Es gibt nur ein Ziel 
       
       "Das Regime muss weg, dann soll eine Übergangsregierung kommen. Ich will
       mein Land von der Korruption befreien", sagt Inas Said, die als
       Projektmanagerin in einer IT-Firma in Ägypten arbeitet. Neben ihr steht
       Ahmed Abdelhalin, ein Veteran des Krieges gegen Israel 1973. "Wir haben
       damals die Sinai-Halbinsel befreit, heute befreien wir uns selbst von der
       Herrschaft des ungerechten Pharaos", sagt er. Alle Demonstranten haben nur
       ein Ziel: die Absetzung von Präsident Mubarak. Doch was danach kommen soll,
       darüber herrscht wenig Einigkeit. (dpa) 
       
       13.15 Uhr: Alles ist friedlich 
       
       "Es ist eine friedliche Atmosphäre", berichtet ein Reporter von
       Al-Dschasira, der sich unter den Demonstranten in Kairo befindet. Die
       Menschen würden sich gegenseitig umarmen und küssen, Papierhüte werden
       gebastelt, damit sich die Menschen vor der Sonne schützen können. Die
       Menschen zelebrieren ihren friedlichen Protest. (taz) 
       
       13.01 Uhr: Gemeinsamer Aufruf der Opposition 
       
       Abdul Jalil Mustafaräsident von der ägyptischen Opposition sagte gegenüber
       der BBC, das sie den Dialog mit der Regierung nicht suchen werden, so lange
       Mubarak nicht abtritt. Al-Dschasira zitiert ein gemeinsames Papier der
       verschiedenen Oppositionsgruppen - deren Teil auch die Gruppe um el-Baradei
       ist - , in dem der Rücktritt von Mubarak und Neuwahlen aller politischen
       Ämter gefordert wird. (taz) 
       
       13.00 Uhr: "Verschwinde!" 
       
       Als ein Hubschrauber über der Menge auf dem Tahrir-Platz kreist, wird die
       Menge lauter und ein Repoter von Al-Dschasira übersetzt, was die
       Demonstranten skandieren: "Verschwinde, verschwinde!" Ein Ruf, den nicht
       nur der Pilot des Hubschraubers erhören soll. (taz) 
       
       12.35 Uhr: Wo ist el-Baradei? 
       
       Al-Dschasira zufolge hat Friedensnobelpreisträger Mohamed el-Baradei die
       Demonstranten über einen arabischen TV-Sender dazu aufgerufen, nicht zum
       Präsidentenpalast in Kairo zu ziehen. "Haltet den Platz", sagte el-Baradei.
       Er selbst ist nicht auf dem Tahrir-Platz. Die Fernsehbilder zeigten ihn
       offensichtlich in einem Garten sitzend. Die Frage ist, ob er oder ein
       anderer zum Kopf der Oppositionsbewegung werden kann. (taz) 
       
       12.30 Uhr: Eine Million Menschen marschieren 
       
       Ein Reporter von Al-Dschasira schätzt, dass sich in Kairo bereits die
       erhofften eine Million Menschen versammelt haben. Die Frage sei, ob die
       ägyptische Regierung auf das Hören wird, was die Menschen skandieren - oder
       es ignorieren wird. Für den Reporter gibt es jedoch wenig Zweifel, dass der
       massive Protest Eindruck auf das Regime haben wird. "Einfache Ägypter
       übernehmen Verantwortung, das ist die Realität, die auf den Straßen in
       Kairo gezeigt wird", berichtet eine andere Reporterin. (taz) 
       
       12.20 Uhr: Jeder ist auf der Straße 
       
       "Die Zeit für Veränderung ist angebrochen." So beschreibt eine Reporterin
       von Al-Dschasira die Atmospähre auf dem Tahrir-Platz in Kairo. Jeder sei
       gekommen, so die Reporterin - von Kindern bis zum Rechtsanwalt, um das
       30-jährige Regime von Präsident Mubarak zu beenden. (taz) 
       
       12.17 Uhr: Nicht mehr nach Ägypten reisen 
       
       Die Bundesregierung rät ab sofort von Reisen nach ganz Ägypten ab. Dies
       sagte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) am Dienstag in Berlin. Die
       verschärfte Reisewarnung gilt auch für die Touristengebiete am Roten Meer.
       (dapd) 
       
       12.15 Uhr: Mubarak soll bis Freitag entmachtet werden 
       
       "Wir werden nirgendwo hingehen, bis Mubarak verschwindet!" Die
       Demonstranten auf dem Tahrir-Platz in Kairo sind nach Angaben von Reportern
       guter Stimmung. Die unterschiedlichen Oppositionsgruppen haben die
       Entmachtung Mubaraks bis zum Freitag als Ziel ausgegeben. Sie wollen eine
       gemeinsame Strategie entwickeln und auch entscheiden, ob
       Friedensnobelpreisträger Mohamed el-Baradei zum Sprecher des Bündnisses
       ernannt werden soll. (taz) 
       
       11:50 Uhr: Unruhen forderten 300 Todesopfer 
       
       Während die Menschen in Kairo gegen Mubarak protestieren, gehen die
       Vereinten Nationen davon aus, dass es bei den Unruhen deutlich mehr
       Todesopfer als bisher bekannt gegeben hat. "Unbestätigte Berichte sprechen
       von bisher 300 Toten und mehr als 3.000 Verletzten", sagte die
       UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, Die Entwicklung sei
       besorgniserregend. "Die Behörden haben die eindeutige Verpflichtung zum
       Schutz der Bevölkerung", mahnte Pillay. (dpa) 
       
       11.45 Uhr: Erdogan fordert demokratische Lösung 
       
       Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat die ägyptische
       Führung zu einer demokratischen und friedlichen Lösung des Konflikts mit
       der Opposition aufgerufen. "Ich rufe Ägypten auf, vergesst nicht eure
       Kultur und Geschichte", sagte Erdogan in Ankara. Das ägyptische Volk nutze
       nur demokratische Rechte. Erdogan forderte Mubarak auf, "ohne Zögern" auf
       die Forderungen des ägyptischen Volkes nach einem Wandel einzugehen.
       Mubarak müsse den "Schrei der Menschen und ihre zutiefst menschlichen
       Forderungen" hören. (afp/dpa) 
       
       11.20 Uhr: Mubarak-Anhänger versammeln sich 
       
       2.000 gegen mehr als 100.000 Tausend: Parallel zu der Massenkundgebung der
       Opposition haben sich in Kairo Anhänger von Mubarak versammelt. Etwa 2.000
       Teilnehmer riefen "Ja zu Mubarak, nein zu Demonstrationen und Sabotage".
       Zusammenstöße mit den anderen Demonstranten gab es zunächst nicht. Die
       Sitmmung war aber sehr aufgeheizt, wie eine Reporterin berichtet. (dpa) 
       
       11.00 Uhr: Spendenaktion soll Internet-Blackout bekämpfen 
       
       Das [5]["Tor Project"], ein Netzwerk, das Menschen und Gruppen dabei helfen
       will, ihre Privatsphäre und Sicherheit im Internet zu verbessern, will den
       Internet-Blackout in Ägypten bekämpfen und ruft zu
       [6][//secure.avaaz.org/en/egypt_blackout/:Spenden] auf. Das Geld soll
       genutzt werden, um Geräte für Satelliten-Internet und anderes Equipment
       anzuschaffen und so die ägyptische Bevölkerung zu unterstützen. (taz)
       
       10.45 Uhr: Hunderttausend auf Tahrir-Platz 
       
       Auf dem Tahrir-Platz und den angrenzenden Straßen haben sich bereits mehr
       als 100.000 Demonstranten versammelt. An den Eingängen zu dem Platz
       kontrollierten Zivilisten die Ausweispapiere und durchsuchten die
       Teilnehmer. Soldaten beobachteten die Szenerie, griffen aber nicht ein.
       Auffällig war, dass unter den Demonstranten deutlich mehr Vertreter der
       Muslimbruderschaft als zuletzt zu sehen waren. Ein Vertreter der
       islamistischen Organisation sagte einer dpa-Reporterin: "Wir sind eine gut
       organisierte Bewegung. Es wird Zeit, dass auch wir auf diesem Platz reden
       dürfen." Die Muslimbrüder sind in Ägypten offiziell verboten, haben aber
       viele Anhänger. (dpa) 
       
       10.30 Uhr: Nahverkehr steht still 
       
       Die Sicherheitskräfte in Kairo haben alle in die Hauptstadt Kairo führenden
       Straßen gesperrt, der öffentliche Nahverkehr wurde eingestellt. Alle
       innerstädtischen Schnellstraßen seien blockiert, hieß es aus
       Sicherheitskreisen. Der Eisenbahnverkehr im Land war den zweiten Tag in
       Folge eingestellt, alle Busverbindungen zwischen den Städten waren
       unterbrochen. (dapd) 
       
       10.09 Uhr: Behörden konfiszieren Equipement 
       
       Ein Reporter der BBC berichtet, dass die Behörden am Flughafen Kairo von
       allen ausländischen Journalisten Film- und Radiotechnik konfiszieren. (taz) 
       
       10.00 Uhr: Google ermöglicht Twitter per Telefonanruf 
       
       Google will nach der Internetsperre in Ägypten die Kommunikation
       verbessern. Das US-Unternehmen wolle es ermöglichen, per Telefonanruf zu
       twittern, teilte Google auf seinem Firmenblog mit. Die Nachricht müsse als
       Voicemail bei drei eigens für diesen Service eingerichteten Rufnummern
       hinterlassen werden. Die Informationen würden dann mit der Markierung
       "egypt" bei Twitter veröffentlicht. Eine Internet-Verbindung sei dafür
       nicht notwendig. Der Dienst sei zusammen mit Experten von Twitter
       entwickelt worden. (rtr) 
       
       9.43 Uhr: Tausende auf dem Tahrir-Platz 
       
       Auf dem Tahrir-Platz in Kairo haben sich am Dienstagvormittag Tausende
       Demonstranten versammelt. Sie verlangten erneut den Rücktritt Mubaraks. Die
       Armee zeigte Präsenz, ohne die Proteste dort zu behindern, berichtete ein
       dpa-Korrespondent. Ein Reporter der BBC berichtet ebenfalls von immer mehr
       Menschen, die auf den Platz strömen. Ob es eine Million werden, sei schwer
       voraussehbar, so der Reporter. Seinen Informationen zufolge seien mehrere
       Zufahrtsstraßen nach Kairo blockiert worden, um die Anreise von
       Demonstranten zu behindern. (dpa/taz) 
       
       8.31 Uhr: Pro-Mubarak-Demonstration 
       
       Die britische BBC berichtet unter Berufung auf den Fernsehsender Al
       Arabiya, dass die Regierungspartei NDP am Dienstag eine
       Pro-Mubarak-Demonstration in der Stadt Ismailia plant. Sie liegt 125
       Kilometer östlich der Hauptstadt Kairo. (taz) 
       
       8.30 Uhr: Ausweise werden kontrolliert 
       
       Nach unbestätigten Berichten kontrolliert die Armee teilweise die Ausweise
       von Demonstranten. (dpa) 
       
       8.30 Uhr: Eisenbahnverkehr unterbrochen 
       
       Zur Behinderung der Anreise der Regimegegner sei der Eisenbahnverkehr
       unterbrochen worden, berichtet der arabische Narichtensender Al-Dschasira.
       Auch eine Anrise mit dem Auto wird immer schwieriger, da das Benzin
       zunehmend knapp wird. Vor den Tankstellen bildeten sich am Dienstag lange
       Schlangen. (dpa) 
       
       7.35 Uhr: Kommunikation erschwert 
       
       Um die Demonstranten weiter zu behindern, will die Regierung die
       Kommunikation erschweren und nach Medienberichten das Mobiltelefonnetz
       kappen. Ein weiterer ägyptischer Internetprovider, die Noor Group, sei am
       Montagabend vom Netz genommen worden. Das teilte Renesys mit, ein
       amerikanisches IT-Unternehmen aus New Hampshire, das für Internet-Anbieter
       die Sicherheit und die Infrastruktur des Netzes überprüft. Das sei der
       letzte Internetprovider gewesen, der funktioniert habe, hieß es in einem
       Medienbericht. (afp)
       
       1 Feb 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.nytimes.com/2011/02/01/opinion/01kerry.html?hp=&adxnnl=1&adxnnlx=1296574110-9ec+qKSBf7x2PvClVM0Hwg
 (DIR) [2] http://www.nytimes.com/2011/02/01/opinion/01kerry.html?hp=&adxnnl=1&adxnnlx=1296574110-9ec+qKSBf7x2PvClVM0Hwg
 (DIR) [3] /1/leben/alltag/artikel/1/proteste-fuer-alle/
 (DIR) [4] /1/politik/nahost/artikel/1/jordanien-koenigstreue-demonstranten/
 (DIR) [5] http://www.torproject.org/
 (DIR) [6] http://https
       
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