# taz.de -- Bis zu 300 deutsche Soldaten zusätzlich: Kabinett beschließt Awacs-Einsatz
       
       > Der Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan soll ausgeweitet werden. Deutsche
       > Soldaten sollen sich an Aufklärungsflügen beteiligen. Der Bundestag muss
       > dem Kabinettbeschluss noch zustimmen.
       
 (IMG) Bild: An den Aufklärungsflügen der Nato über Afghanistan sollen sich künftig mehr deutsche Soldaten beteiligen.
       
       BERLIN rtr/dpa | Das Bundeskabinett hat eine Ausweitung des
       Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr beschlossen. Bis zu 300 Soldaten
       sollen für Awacs-Aufklärungsflüge zur Verfügung gestellt werden. Damit
       sollen die Nato-Staaten entlastet werden, die am Libyen-Einsatz beteiligt
       sind. Die 60 bis 70 Soldaten, die bisher in Awacs-Maschinen der Nato den
       Luftraum über dem Mittelmeer überwachten, werden abgezogen.
       
       Die bisherige Mandatsobergrenze von 5350 Soldaten solle dafür nicht erhöht
       werden, hieß es aus Regierungskreisen. Die Soldaten für den Einsatz an Bord
       der Awacs-Luftüberwachungsflugzeuge sollten aus der flexiblen Reserve von
       350 Soldaten geschöpft werden, die im bisherigen Mandat enthalten ist.
       Damit kommt die Bundesregierung vor allem SPD und Grünen entgegen, die eine
       Aufstockung der Mandatsgrenze vehement ablehnen.
       
       Der Bundestag muss der Ausweitung des Afghanistan-Einsatzes noch zustimmen.
       Die erste Beratung findet bereits am Mittwochnachmittag statt, die
       Abstimmung ist für Freitag vorgesehen. Bei ihren Plänen für einen Abzug aus
       Afghanistan ab Ende des Jahres will die deutsche Regierung trotzdem
       bleiben.
       
       Bundesaußenminister Guido Westerwelle hatte sich noch zu Jahresbeginn gegen
       eine deutsche Beteiligung an dem Einsatz zur Luftüberwachung gesträubt. Nun
       bietet die Bundesregierung ihre Beteiligung an, um die Nato bei einem
       Awacs-Einsatz in Libyen zu entlasten. Den Einsatz deutscher Soldaten in
       Libyen schließt die Bundesregierung dagegen aus. Bei der Entscheidung im
       UN-Sicherheitsrat über ein militärisches Eingreifen in Libyen hatte sich
       Deutschland vergangene Woche enthalten.
       
       23 Mar 2011
       
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