# taz.de -- Kommentar Stufenplan für die Frauenquote: Ich will den Quatsch nicht!
       
       > Schröders Stufenplan ist verworren und unverständlich formuliert. Er ist
       > so unkonkret wie eben möglich und bietet kaum Sanktionsmöglichkeiten.
       
       Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: "Gesetzliche
       Verpflichtung zur Selbstverpflichtung", verbunden mit einer "aufschiebenden
       Bedingung". Versteht das jemand? Was will uns Kristina Schröder, die
       Autorin dieser brillanten Formulierung, sagen?
       
       Wahrscheinlich das: Alle Welt schreit nach einer Frauenquote, auch in
       Deutschland spukt dieses Thema seit einem Jahr herum. Aber ich will solchen
       Quatsch nicht. Als Frauen- und Familienministerin muss ich aber leider
       reagieren. Vor allem, weil meine Kabinettskollegin von der Leyen mir
       zuvorgekommen ist. Ihr habt es einfach nicht anders gewollt.
       
       So ist der gesamte Stufenplan, mit dem künftig der Frauenanteil in
       Führungspositionen erhöht werden soll und dessen "Kernstück" (Schröder)
       diese Selbstverpflichtung ist, so verworren, wie er klingt: Unternehmen
       sollen sich selbst verordnen können, wie viele Frauen sie künftig an die
       Spitze lassen. Ein Unternehmen darf nach eigenem Willen also zwei Frauen an
       seine Spitze berufen, ein anderes vielleicht nur eine - je nach Belieben.
       Kristina Schröder nennt das auch Flexi-Quote.
       
       Sie begründet ihren Vorstoß damit, dass man von einem (harten)
       Maschinenbaukonzern schließlich nicht verlangen könne, genauso viele Frauen
       zu beschäftigen wie ein (weiches) Telekommunikationsunternehmen. Aber für
       einen Platz in einem Aufsichtsrat oder in einem Vorstand - denn um solche
       Posten geht es vor allem bei der aktuellen Quotendebatte - braucht man kein
       Ingenieurstudium und auch kein Technikzeugnis. Da kommt es auf
       Managementkompetenzen an. Und die kann und muss jede und jeder in dieser
       Führungsposition haben.
       
       Schröders Stufenplan hat im Vorfeld durchaus für Wirbel gesorgt. Aber jetzt
       ist klar: Er wird kaum weiterhelfen. Er ist nicht nur verworren und
       unverständlich formuliert. Er ist darüber hinaus zu unkonkret und enthält
       kaum Sanktionsmöglichkeiten. Er ist schlicht lieblos gemacht.
       
       30 Mar 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Simone Schmollack
       
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