# taz.de -- Islamist Philips ausgewiesen: Der predigende Homohasser
       
       > Bilal Philips befürwortet in Videos die Todesstrafe für Schwule und
       > Lesben. Der Salafisten-Prediger soll einst Kommunist gewesen sein. Jetzt
       > propagiert er einen ultrafrommen Urislam.
       
 (IMG) Bild: Bilal Philips auf der Frankfurter Kundgebung vom Donnerstag. Im Hintergrund der Konvertit Pierre Vogel.
       
       BERLIN taz | Gleich nach seinem Auftritt am Frankfurter Roßmarkt hat Bilal
       Philips einen Bescheid von der Ausländerbehörde bekommen: Der islamistische
       Prediger mit jamaikanischen Wurzeln wird ausgewiesen - weil er "geeignet
       ist, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu stören".
       
       Der Grund sind Philips' Hass-Botschaften gegen Schwule und Lesben. In
       seinen Predigten im Netz finden die sich zuhauf. Dort spricht er von Aids
       als Strafe Gottes und befürwortet die Todesstrafe für Homosexuelle - die
       seien eine "Gefahr für die Gesellschaft". In einem anderen Video beschwert
       er sich, dass Popstar Elton John sein Schwulsein offen auslebt: "Er ist
       verloren!"
       
       Kein Wunder also, dass am Mittwochabend Hunderte gegen Philips' Kundgebung
       am Frankfurter Roßmarkt demonstrierten - wobei die Mischung doch etwas wild
       geriet: Die Grünen und die Antifa waren da, das Komittee gegen
       Steinigungen, aber auch rechte Islamhasser.
       
       In der Frankfurter Innenstadt soll sich Philips mit Hass-Parolen
       zurückgehalten haben - für seine Verhältnisse. So erzählte er seinen 1.300
       nach Geschlechter getrennten ZuhörerInnen, dass er Schwule und Lesben nicht
       hasse, aber das Ausleben von Homosexualität, das sei eben Sünde. Die Stadt
       hatte versucht, die Kundgebung zu verbieten, scheiterte aber vor den
       Gerichten.
       
       Philips hat wie viele der selbsternannten Prediger in der salafistischen
       Szene einen irren Lebenslauf. Er soll 1947 in Jamaika geboren, in Kanada
       aufgewachsen und mit 25 zum Islam konvertiert sein - nachdem er vorher
       angeblich Kommunist war.
       
       In Frankfurt trat Philips mit dem rheinländischen Ex-Boxer Pierre Vogel
       auf, der seit Jahren als Wanderprediger durchs Land tingelt. Er gehört zum
       missionarischen Flügel der Salafisten, einer Splitterbewegung, die einen
       ultrafrommen, strikt an Koran und Sunna ausgerichteten angeblichen Urislam
       propagiert.
       
       Schon vor zwei Jahren wollte Vogel mit Philips in Berlin predigen, nach
       Protesten wurde der Auftritt aber abgesagt. Nun wird man das Duo in
       Deutschland so schnell nicht mehr gemeinsam sehen. Bis spätestens diesen
       Samstag muss Philips das Land verlassen haben.
       
       22 Apr 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Wolf Schmidt
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Islamismus in Deutschland: Die Anziehung der Salafisten
       
       Wenn Gott zum Gesetzgeber wird: Salafismus ist "die zurzeit dynamischste
       islamistische Bewegung in Deutschland", warnt ein Gutachten von
       Verfassungsschützern.
       
 (DIR) Kommentar Salafisten-Demo in Frankfurt: Das schockt Frankfurt nicht
       
       Islamisten demonstrieren mitten in Hessens größter Stadt? Das Gericht ließ
       sie Kreide fressen, die Büger blieben gelassen. Denn Irre gibt es jeden Tag
       auf der Straße.
       
 (DIR) Radikal-islamistische Salafisten: Prediger muss Deutschland verlassen
       
       Hetzparolen gaben die radikal-islamistischen Prediger Bilal Philips und
       Pierre Vogel in Frankfurt nicht von sich. Dennoch muss der umstrittene
       Salafist Philips Deutschland verlassen.
       
 (DIR) Gericht hebt in letzer Minute Verbot auf: Grünes Licht für Islam-Demo
       
       1.300 Menschen nahmen am Mittwochabend in Frankfurts City an einer
       Kundgebung des umstrittenen Islam-Predigers Pierre Vogel teil. Das
       Hessische Verwaltungsgericht hatte es möglich gemacht.